Das ganze Jahr über werden die ausgewählten Städte und ihre Regionen kulturelle Veranstaltungen, Ausstellungen und Aufführungen organisieren, um den Reichtum und die Vielfalt der Kulturen in Europa zu feiern. Die EU unterstützt die Aktivitäten finanziell. Der Titel selbst ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert. Hinzu kommen Mittel der Kommune, der Region und des Landes, um das umfangreiche Kulturhauptstadt-Programm für ein Jahr auf die Beine zu stellen.
Wie Städte als „Kulturhauptstadt Europas“ ausgewählt werden
Eine Stadt bewirbt sich über ihr Land, Kulturhauptstadt zu werden. Das Auswahlverfahren hat eine Vorlaufzeit von sechs Jahren. Für die Bewerbung müssen die Städte ein Kulturprogramm mit einer starken europäischen Dimension vorlegen, dass die aktive Beteiligung ihrer Einwohner und Gemeinden fördert. Heißt: Die Stadt muss erklären, dass sie viel für die Kultur macht.
Die Bewerbungen werden erst von einer europäischen Jury begutachtet, in der sind auch zwei nationale Expertinnen und Experten. Nach einem Feedback an die Städte gehen sie in Überarbeitung. Danach gibt die Jury ihr abschließendes Votum ab, das eine Empfehlung ist. Der jeweilige EU-Mitgliedsstaat ernennt dann „seine“ Kulturhauptstadt Europas. Hierzulande müssen die Kulturminister das Votum bestätigen.
Genaueres zur Bewerbung hat etwa die Kultur Stiftung der Länder hier zusammengefasst: Kulturhauptstadt FAQs – Die Bewerbungskriterien
Das sind alle Kulturhauptstädte Europas
Stand heute gehören mehr als 60 Städten zu denen, die bereits als Kulturhauptstädte ausgewählt wurden. Von 1985 bis 1999 hieß der Titel noch Kulturstadt Europas.
Eine Übersicht der jeweiligen Städte:
- 1985: Athen (Griechenland)
- 1986: Florenz (Italien)
- 1987: Amsterdam (Niederlande)
- 1988: West-Berlin (Deutschland)
- 1989: Paris (Frankreich)
- 1990: Glasgow (Vereinigtes Königreich)
- 1991: Dublin (Irland)
- 1992: Madrid (Spanien)
- 1993: Antwerpen (Belgien)
- 1994: Lissabon (Portugal)
- 1995: Luxemburg (Luxemburg)
- 1996: Kopenhagen (Dänemark)
- 1997: Thessaloniki (Griechenland)
- 1998: Stockholm (Schweden)
- 1999: Weimar Deutschland
- 2000: Avignon (Frankreich), Bergen (Norwegen), Bologna (Italien), Brüssel (Belgien), Helsinki (Finnland), Krakau (Polen), Prag (Tschechien), Reykjavík (Island), Santiago de Compostela (Spanien)
- 2001: Porto (Portugal), Rotterdam (Niederlande)
- 2002: Salamanca (Spanien), Brügge (Belgien)
- 2003: Graz (Österreich)
- 2004: Lille (Frankreich), Genua (Italien)
- 2005: Cork (Irland)
- 2006: Patras (Griechenland)
- 2007: Luxemburg zusammen mit der Großregion Saar-Lor-Lux Luxemburg, Hermannstadt (Rumänien)
- 2008: Liverpool (Vereinigtes Königreich), Stavanger (Norwegen)
- 2009: Linz (Österreich), Vilnius (Litauen)
- 2010: Essen zusammen mit dem Ruhrgebiet („RUHR.2010“), Pécs (Ungarn), Istanbul (Türkei)
- 2011: Turku (Finnland), Tallinn (Estland)
- 2012: Guimarães (Portugal), Maribor (Slowenien)
- 2013: Marseille (Frankreich), Košice (Slowakei)
- 2014: Umeå (Schweden), Riga (Lettland)
- 2015: Mons (Bergen) (Belgien), Pilsen (Tschechien)
- 2016: Breslau (Polen), San Sebastián (Spanien)
- 2017: Aarhus (Dänemark), Paphos (Zypern)
- 2018: Leeuwarden (Niederlande), Valletta (Malta)
- 2019: Matera (Italien), Plowdiw (Bulgarien)
- 2020/2021: Galway (Irland), Rijeka (Kroatien) – EU schlug Verlängerung wegen Corona-Pandemie vor
- 2022: Novi Sad (Serbien), Kaunas (Litauen), Esch an der Alzette(Luxemburg)
- 2023: Timișoara (Rumänien), Eleusis (Griechenland), Veszprém (Ungarn)
- 2024: Tartu (Estland),Bad Ischl (Österreich), Bodø (Norwegen)
- 2025: Nova Gorica (Slowenien), Chemnitz (Deutschland) chemnitz2025.de
- 2026: Trenčín (Slowakei), Oulu (Finnland)
- 2027: Liepāja (Lettland), Évora (Portugal), eine Stadt noch unbekannt
- 2028: Budweis (Tschechien), Bourges (Frankreich)
Infos zu den einzelnen Städten liefert die EU hier: Ausgewiesene Kulturhauptstädte Europas
Kulturhauptstadt Europas 2025
Um die deutsche Teilnahme für den Titel im kommenden Jahr hatten sich Chemnitz, Dresden, Hannover, Hildesheim, Magdeburg, Nürnberg, Gera und Zittau beworben. In die zweite Bewerbungsrunde im Dezember 2019 schafften es Chemnitz, Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg. Ausgewählt wurde dann im Oktober 2020 Chemnitz.