Einweihung in Arzberg Bürgerhaus lädt ein zur Gemeinsamkeit

Herbert Scharf

Für 4,5 Millionen Euro baut die Stadt Arzberg das ehemalige Schulhaus um und aus. Staatsministerin Kerstin Schreyer eröffnet am Montagnachmittag das neue Haus der Begegnungen.

 
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Arzberg - Die Stadt Arzberg hat einen Ort der Begegnung mehr, nämlich das neue Bürgerhaus. Die bayerische Staatsministerin Kerstin Schreyer hat das umgebaute Haus samt Anbau am Montagnachmittag seiner Bestimmung übergeben.

Um das alte Schulhaus in Arzberg war es nicht gut bestellt. Der Putz bröckelte am Gemäuer. Und auch im Inneren sah es nicht viel besser aus. Bis sich eine Förderung durch die Städtebauförderung ergab: 2019 schon wurde mit den Um- und Neubaumaßnahmen begonnen.

Bürgermeister Stefan Göcking hieß zur Einweihung eine ganze Reihe von Gästen mit Staatsministerin Kerstin Schreyer, Regierungsvizepräsident Thomas Engel und Landrat Peter Berek an der Spitze willkommen. Der Umbau vom früheren Schulhaus zum neuen Bürgerhaus sei ein gelungenes Beispiel für den Städtebau, sagte Göcking. Es zeige, wie die Städtebauförderung auch die Kultur, soziale Verbindungen und Ökonomie beleben kann. Die Revitalisierung von Arzberg sei in vollem Gang, fuhr der Bürgermeister fort; es bleibe aber noch einiges zu tun. Es sei ein Aufbruch aus einem Umbruch heraus. Die Zuschüsse der Städtebauförderung seien hier bestens angelegt, dankte Göcking.

Soziale Verbindungen

Ministerin Schreyer sprach von einem Haus der Begegnungen, in dem soziale Verbindungen gepflegt werden können, und gab der Hoffnung Ausdruck, dass das auch bald wieder in vollem Umfang möglich sein werde. Der Bau sei daneben aber auch ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz; immerhin werde ein altes Gebäude in der Stadt revitalisiert. Da eine Kommune die Kosten von rund 4,5 Millionen Euro nicht alleine schultern könne, habe der Staat über die Städtebauförderung vier Millionen Euro dazugegeben. Rund 23 Millionen Euro, so die Ministerin weiter, seien in den vergangenen Jahrzehnten für verschiedene Projekte nach Arzberg geflossen.

Architektin Ruth Schwarzmeier blickte auf die drei Jahre der Planung und Verwirklichung des neuen Bürgerhauses zurück. Im Jahr 2018 habe sie den Auftrag für die Planung bekommen; bereits jetzt stehe man vor dem Ergebnis. Bei den Umbauarbeiten sei der prägende Kopfbau erhalten geblieben. Die Keramikfassade am Neubau beziehe sich auf die Geschichte Arzbergs als Porzellanstadt, sei aber auch nachhaltig mit einer roten Keramikfassade versehen worden, die einen Kontrast zum grauen Hauptgebäude bilde. Das Ergebnis sei ein multifunktionales, flexibles Gebäude geworden.

Mit Leben erfüllt

Erst im Juli 2019 sei abgebrochen worden. Deshalb könne sich die Fertigstellungszeit sehen lassen. Die Architektin bedankte sich auch bei der Stadt Arzberg, die ihre Ideen mitgetragen habe. Sie wünschte der Stadt und ihren Bürgern, dass das Haus nun mit Leben erfüllt werden könne.

Landrat Berek stellte heraus, dass mit dem Geld aus der Städtebauförderung in den vergangenen Jahren viel geschaffen worden sei. Der Umbau und die Renovierung seien die bessere Idee gewesen, ein Abriss wäre schlecht angekommen. Ein Haus mit einer solchen Schulgeschichte dürfe nicht aus der Stadt verschwinden. „Ein starker Staat braucht auch starke Kommunen,“ fuhr der Landrat fort.

Goldenes Buch

Anschließend baten die beiden Geistlichen Stefan Prunhuber und Carsten Friedl um den Segen Gottes für das Haus und seine Besucher. Sie freuten sich darüber, dass auch viele Vereine und Institutionen einen Platz in dem Haus finden würden. Nachdem sich die Ministerin in das Goldene Buch der Stadt Arzberg eingetragen hatte, durchschnitt sie am Eingang zu dem Gelände ein Band zur Eröffnung.

Anschließend konnten sich die Gäste bei einem Rundgang durch die Gebäude davon überzeugen, dass der Umbau gelungen ist. So finden unter anderem die Sandauer Heimatstube, die Soldatenkameradschaft Röthenbach, die Musikschule, der Jugendtreff, der Seniorenclub und die Garten- und Blumenfreunde in dem 1881 erbauten Haupthaus eine neue Unterkunft.

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