Eishockey-Landesliga VER Selb empfängt EHC Bayreuth

Sebastian Setzer
Lanny Gare back on Ice! Dank Länderspielpause in der DEL2 kann der Wölfe-Co-Trainer für den VER Selb im Landesliga-Derby gegen den EHC Bayreuth auflaufen. Foto: Mario Wiedel

Auf Selber Wölfe vs. Bayreuth Tigers müssen die Fans wohl lange verzichten. Dafür kommt es in der Eishocky-Landesliga zum Duell der Stammvereine VER Selb gegen den EHC Bayreuth. Ein Veteran ist bei Selb mit dabei.

 
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Am Freitag, den 10. November 2023, kommt es um 19.30 Uhr in der Selber Netzsch Arena zum Derby zwischen den Senioren des VER Selb und des EHC Bayreuth. Durch den Lizenzentzug der Bayreuther Profimannschaft in der DEL2 und dem damit verbundenen Schritt in die Oberliga Süd, ist dieses Aufeinandertreffen in der Eishockey-Landesliga Gruppe B in dieser Saison der einzige Vergleich der beiden Erzrivalen.

Die Sperrung der Bayreuther Eishalle am Sportpark aufgrund eines Defekts der Kühlanlage ist bekannt. Dennoch werden die Schützlinge von Trainer Knut Pleger mit Sicherheit gut gewappnet in dieses Derby gehen. Für die nötigen Trainingseinheiten konnte auf die Eisflächen in Weiden und Eger ausgewichen werden. Zudem konnte die Offensive der Tigers im Sommer nochmals verstärkt werden. Mit dem 30-jährigen Florian Lüsch wurde im Sturm auch ein in Selb bekannter Mann verpflichtet. Lüsch war in der Saison 2018/19 für die Selber Wölfe in der Oberliga aktiv und kam in 45 Pflichtspielen auf acht Tore und elf Vorlagen. Mit über 300 Oberliga-Spielen wird Lüsch mit seiner Erfahrung sicher zu den Leistungsträgern zählen. Ebenfalls in Selb bekannt ist natürlich Top-Stürmer Andreas Geigenmüller. Zum einen aus vielen Derby-Begegnungen aus den Oberliga-Zeiten, zum anderen schnürte auch Geigenmüller in der Saison 2018/19 für die Selber Wölfe die Schlittschuhe und kam dabei auf zehn Tore. Aus dem Selber Kader war keiner jemals für Bayreuth aktiv.

Es braucht also eine geschlossene, leidenschaftliche Mannschaftsleitung der Wölfe, um in diesem prestigeträchtigen Derby bestehen zu können. Besonders zuhause trat die Mannschaft von Trainer Herbert Geisberger zumeist mit dem nötigen Biss, Einsatz und der geforderten Laufbereitschaft auf. So konnten Siege gegen Moosburg und den Bayernliga-Absteiger aus Pegnitz erzielt werden. Auch gegen Liga-Favorit Haßfurt zeigte man auf eigenem Eis einen aufopferungsvollen Kampf und musste sich erst im letzten Drittel geschlagen geben. Am letzten Wochenende ergatterte man gegen Waldkirchen zwar einen Punkt in der Verlängerung, konnte aber mit der eigenen Leistung keinesfalls zufrieden sein. Zum Sonntagsspiel in Trostberg konnte man deutlich dezimiert gerade einmal die Mindestantrittsstärke von neun Feldspielern aufbieten. Richard Kala wird aufgrund einer Unterkörperverletzung wohl noch bis ins neue Kalenderjahr ausfallen. Neben Kala zählen auch Nico Tanner und Marcus Schlott zu den Langzeitverletzten. Zusätzlich fiel Florian Rudolph aufgrund einer Verletzung aus dem Waldkirchen-Spiel aus. Die freitags regelmäßig eingesetzten U20-Spieler mussten Sonntag selbst ein Spiel in Deggendorf bestreiten. Zudem wurde das Team kurzfristig von einer Grippewelle gebeutelt. Die 7:1-Niederlage bei den Trostberg Chiefs war somit für die tapfer kämpfenden Wölfe im fünften Spiel in zehn Tagen einfach nicht abzuwenden.

Gare wieder mit dabei

Es bleibt also zu hoffen, dass die medizinische Abteilung einmal mehr Wunder vollbringt, um die erkrankten und verletzten Spieler für das wichtige Derby am Freitag fit zu bekommen. Auch U20-Spieler sollen möglichst wieder eingebaut werden. Bislang kamen Mika Geyer, Max Klughardt, Luca Schwarzmeier, Anthony Hermer und Matej Hajek in der Landesliga zum Einsatz und hinterließen einen sehr guten Eindruck.

Auch Landon Gare, aktueller Co-Trainer der DEL2-Mannschaft, Eishockey-Veteran und Selber Publikumsliebling wird am Derbywochenende ein weiteres Mal nach seinem Debüt gegen Haßfurt für die Senioren-Mannschaft zur Verfügung stehen. Möglich macht dies die Länderspiel-Pause, in der in den Profiligen keine Spiele angesetzt sind. Gare trainiert regelmäßig mit und konnte sich bei seinem Landesliga-Debüt als Aggressive-Leader hervortun. Auch gegen Bayreuth soll er die Wölfe mit seiner Spielweise wieder mitreißen.

Max Gimmel, ehemaliger Verteidiger der DEL2-Wölfe und Eigengewächs, nimmt seit einigen Wochen am Training der Selber Senioren teil und wird gegen Bayreuth sein erstes Spiel in dieser Saison bestreiten. Gimmel soll trotz seiner erst 22 Jahre mit seiner Erfahrung aus 76 DEL2-Spielen der Wölfe-Defensive zu noch mehr Stabilität verhelfen. Somit darf man annehmen, dass die Mannschaft um Kapitän Fabian Bauer über die Mindestantrittsstärke hinaus eine schlagfertige Truppe für den sportlichen Vergleich mit den EHC Bayreuth Tigers stellen kann.

Für die Wölfe ist das Bayreuth-Derby zu Hause in der Netzsch Arena das sportliche Highlight der Saison. Die Mannschaft, die überwiegend aus Selber Eigengewächsen besteht, wird hoch motiviert und bestens eingestellt in diesen besonderen Eishockey-Abend starten und erhofft sich bei der „Mutter aller Derbys“auch zahlreiche Unterstützung von den Rängen.

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