Elf Jahre Förderverein Mit Herzblut für den Erhalt der Bäder

Das idyllisch an der Röslau gelegene Freibad in Wunsiedel ist bei Gästen und Einheimischen beliebt. Foto: /Florian Miedl

Die Wunsiedler Unterstützer der Freizeiteinrichtungen gibt es seit elf Jahren. 60  000 Euro investierten die Ehrenamtler in dieser Zeit in die Ausstattung.

 
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80 Öffnungstage hat das Freibad in der Festspielstadt im Frühjahr und Sommer verzeichnet. Dabei suchten 13 000 Sonnenhungrige Spaß und Entspannung. Dass das Naturbad so beliebt ist, liegt zu einem großen Maß am Förderverein zur Unterstützung des Frei- und Hallenbades, der sich die Förderung des Schwimmsports in die Satzung geschrieben hat. Die ehrenamtlichen Mitglieder unterstützten die Stadt in den elf Jahren des Vereinsbestehens mit fast 60 000 Euro, die fast ausschließlich in die Ausstattung der Bäder flossen.

Allein in diesem und im vergangenen Jahr hat der Verein über 12 000 Euro in die Hand genommen und in die Bäder investiert. Von einem Thermometer und zwei Haspelleinen profitierte das Hallenbad, wie Vorsitzender Jürgen Sommerer bei der Jahreshauptversammlung resümierte.

Warm duschen

Auf vielfachen Wunsch von Gästen habe der Verein heuer fünf Fotovoltaikplatten und ein Heizelement für den Boiler angeschafft. Nun könnten die Besucher des Freibads in Zukunft auch warm duschen. Bereits hinter sich hat die neue Dusche die Legionellenabnahme, sodass sie im nächsten Frühjahr offiziell eingeweiht werden kann.

Um die Wege und den Parkplatz instand zu halten, gönnten sich die Mitglieder eine Rüttelplatte. 3000 Euro kostete die Verblechung der Sprunggrube im großen Becken. Eine KSB-Tauchpumpe, zehn Mülleimer für das Freigelände sowie verschiedene Bälle ergänzen nun die Ausstattung des Bads. Zudem habe der Verein für den Eingangsbereich drei Fahnenmasten im Wert von 2000 Euro geschenkt bekommen.

Zuwachs habe auch die Vereinsführung, die seit Gründung nahezu unverändert ist, bekommen. Wolfgang Mayer und Jörg Klughardt übernahmen das Grillen an den einmal wöchentlich stattfindenden Grillabenden und beim Fest der Jugendvertretung der Stadt. Matthias Dollinger übernahm als Aufsicht die elf Schwimmabende für Mitglieder im Hallenbad von Oktober bis Dezember. Leider habe bei der Fortsetzung in diesem Jahr dem Verein die Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wegen hoher Auflagen sah sich die Vereinsspitze gezwungen, das Schwimmen wieder einzustellen. Die Schwimmabende für Mitglieder würden aber heuer wieder ab 7. November bis Ende März jeweils von 18 bis 20 Uhr starten.

Ehrenamtliche Arbeit

Neben der finanziellen Unterstützung hätten die Mitglieder auch wieder unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet – und dies bereits vor der Eröffnung am 20. Mai. „Das Wetter war heuer eine große Herausforderung“, sagte Sommerer. Vor allem das Streichen der Becken vor Beginn der Saison habe Probleme bereitet. Unterstützung erhalten die Förderer dabei auch vom Verein Seelöwen sowie den Mitgliedern der Saunagemeinschaft. Ein wichtiger Faktor für den Erfolg seien auch die Betreiber des Kiosks, die dafür verantwortliche Familie Köstler habe für ein weiteres Jahr zugesagt, freute sich der Vorsitzende, gleichzeitig Bademeister. Dies alles zeige: „Uns allen ist das Freibad ans Herz gewachsen.“

Grund zur Freude hatte auch Kassierer Martin Pscherer. Dem trotz aller derzeitigen Krisen habe der Verein bei vier Austritten zwölf Neuaufnahmen zu verzeichnen und zähle Jetzt 247 Personen, davon 13 Firmen. Allerdings sei das Gros der Mitglieder zwischen 41 und 80 Jahre alt. „Wir könnten noch etwas Jungvolk gebrauchen“, sagte Pscherer. Finanziell stehe der Verein auch dank der zusätzlichen Einnahmen durch die Grillabende und das Vereinsschwimmen auf gesunden Beinen, so dass in Zukunft wieder Wünsche der Gäste aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden erfüllt werden könnten.

Abgesenkte Temperatur

„Ohne Euch wäre der Schwimmbetrieb schon vor Jahren zum Erliegen gekommen“, betonte Bürgermeister Nicolas Lahovnik. Der Stadtrat sei den Förderern deshalb „unglaublich dankbar für alles, was ihr an Einsatz bringt“. Mit dem Thermometer könne nun gemessen werden, ob die auf 27 Grad abgesenkte Wassertemperatur im Hallenbad auch eingehalten werde. Der Stadtrat habe bewusst beschlossen, den Badebetrieb in der Halle im Winter aufrechtzuerhalten. Gerade in Zeiten von Corona sei es wichtig, dass die Kinder weiterhin das Schwimmen lernten. Als „ganz stark“ bezeichnete das Stadtoberhaupt den Einsatz der Mitglieder im Freibad – und meldete seinen neugeborenen Sohn als Vereinsmitglied an.

Die Unterstützung durch die SWW sagte auch deren technischer Leiter Burkhard Hagspiel für die Zukunft – auch um den Kiosk auf den neuesten Stand zu bringen – zu und zollte dem Verein seinen „größten Respekt“. Solange die Förderer ihren Beitrag leisteten, seien die Bäder nicht unterzukriegen. Dabei meisterten sie auch eine wichtige soziale Funktion, indem sie ein niederschwelliges Angebot unterstützten, das jeder annehmen darf.

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