Tränen rollen Sigurd Bischoff die Wange hinunter, als er sein eigenes Porträt in den Händen hält. Es zeigt ihn als kleinen Bub, als Schuljungen – mehr als sechs Jahrzehnte ist das nun her. „Ich bin ein sehr emotionaler Mensch“, bekennt er und wischt sich über das Gesicht. Die Ähnlichkeit von damals zu heute: frappierend. „Da hat er was vollbracht“, sagt Bischoff – und meint damit seinen einstigen Lehrer Helmut Ritter. In den 50er- und 60er-Jahren hatte er seine Schülerinnen und Schüler Porträtiert, die Zeichnungen über all die Jahre aufbewahrt. Wie unsere Redaktion bereits Mitte Februar berichtete, sind sie nun wieder aufgetaucht. Stefan Konstanty, der im nordrhein-westfälischen Bad Salzuflen zu Hause ist, hatte die Mappe mit den Bildern bei der Auflösung des Hausstandes des früheren Lehrers in dessen Haus in Bielefeld gefunden.