Entscheidung gefallen Die Wölfe müssen in die Playdowns

Die Selber führen in der DEL2 gegen den ESV Kaufbeuren nach einem ganz starken ersten Drittel mit 2:0. Der Tabellenzweite dreht die Partie aber trotz heftiger Gegenwehr der Hausherren noch.

 
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Seit dem frühen Sonntagabend steht fest: Die Selber Wölfe müssen, wie in der DEL2-Premierensaison, über die Playdowns den Klassenerhalt sichern. Durch die eigene 3:5 (2:0, 0:3, 1:2)-Heimniederlage gegen Kaufbeuren und den gleichzeitigen 4:2-Sieg der Lausitzer Füchse gegen Spitzenreiter Kassel ist Platz zehn in den verbleibenden zwei Spielen nicht mehr zu erreichen.

Auf der Suche nach der perfekten Aufstellung für die entscheidenden Wochen hatte Wölfe-Trainer Sergej Waßmiller seine Sturmreihen gegen den Tabellenzweiten erneut leicht verändert. Nikita Naumann rückte wieder in Reihe eins neben die beiden Topscorer Mark McNeill und Nick Miglio, dafür stürmte Neuzugang Egils Kalns in Reihe drei zusammen mit Fedor Kolupaylo und Arturs Kruminsch. Wieder zur Verfügung stand Maximilian Gläßl, der am Freitag beim Sieg in Heilbronn (3:2 nach Verlängerung) erkrankt pausieren musste. Verzichten musste Waßmiller weiter auf Steven Deeg (krank), Martin Hlozek (verletzt) und Jan Hammerbauer, der derzeit ganz andere (private) Sorgen im Kopf hat als den Kampf um irgendwelche Tabellenplätze in der DEL2. Nur auf der Tribüne fand Bryce Reddick als überzähliger Kontingentspieler seinen Platz.

In den ersten 20 Minuten war keinerlei Unterschied zu erkennen zwischen den auf Rang zwölf platzierten Hausherren und dem Tabellenzweiten aus Kaufbeuren. Ganz im Gegenteil. Die Wölfe sprühten nur so vor Spiellaune und gingen mit einer verdienten 2:0-Führung in die erste Pause. „Wir waren fokussiert und aggressiv, und haben das hohe Tempo angenommen“, lobte Waßmiller. Die erste Überzahlsituation brachte das 1:0. Ein gutes Powerplay schloss Trska mit seinem bereits 16. Saisontreffer ab, McNeill hatte Torwart Fießinger im Slot noch mitentscheidend irritiert. Nun rollte Angriff auf Angriff auf das Tor der Gäste. Mehrmals lag der zweite Treffer der Wölfe in der Luft. Die von der starken Darbietung ihres Teams erstaunten Anhänger mussten allerdings bis exakt 0,4 Sekunden vor der Pausensirene warten, ehe das 2:0 an der Anzeigetafel stand. Und wieder trafen die Wölfe im Powerplay. McNeill spielte die Scheibe hart und präzise auf den Schläger des lauernden Kruminsch – und Fießinger war machtlos.

Kaufbeuren kam mit Wut im Bauch zurück aus der Kabine, hätte sich aber in eigener Überzahl fast den dritten Gegentreffer eingefangen. Zunächst Trska, dann Miglio scheiterten bei ihren richtig guten Breakmöglichkeiten. Bei nummerischer Gleichzahl kamen die Gäste nun öfter vor das Tor des bis dahin nur wenig beschäftigten Bitzer – und nach 26 Minuten zum Anschlusstreffer durch Topscorer Lagacé. Die Waßmiller-Schützlinge fanden nicht mehr zu ihrem Spielfluss der ersten 20 Minuten. Auch in Überzahl (34.) war der Zauber des ersten Drittels verflogen. Und direkt von der Strafbank kommend, traf ESVK-Stürmer Lammers zum 2:2. Endgültig gedreht hatte der Gast das Spiel 80 Sekunden vor der zweiten Pause durch einen von Spurgeon abgefälschten Schuss.

Kaufbeuren trifft in Unterzahl

Im Schlussdrittel musste zunächst Kalns eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen. Kaum hatte der neue Lette im Selber Trikot die Strafbank wieder verlassen, wurde er von Kruminsch bedient und behielt die Nerven – 3:3. Bei zwei Überzahlsituationen (47./49.) war sogar die erneute Führung möglich für die Selber. Doch der Schuss ging nach hinten los. Die Wölfe liefen in einen Konter, den Oswald zum 4:3 für Kaufbeuren abschloss. Und nur 70 Sekunden später stellten die Allgäuer das Ergebnis auf 5:3. Die Entscheidung. „Kaufbeuren hat eben die Qualität, seine Chancen zu nutzen. Das hat heute den Unterschied gemacht“, sagte Waßmiller.

Selber Wölfe: Bitzer (Weidekamp) – Trska, Lavallée, Gläßl, Kania, Fern, Schaaf, Silbermann – Miglio, McNeill, Naumann, Gelke, Vantuch, Schwamberger, Kolupaylo, Kruminsch, Kalns, Woltmann, Noack, Melnikow.

Schiedsrichter: Singer/Becker. – Zuschauer: 1204. – Tore: 10. Min. Trska (Kruminsch, McNeill; 5-4) 1:0, 20. Min. Kruminsch (McNeill, Trska; 5-4) 2:0, 26. Min. Lagacé 2:1, 36. Min. Lammers 2:2, 39. Min. Spurgeon 2:3, 45. Min. Kalns (Kruminsch) 3:3, 51. Min. Oswald (4-5) 3:4, 52. Min. Schweiger 3:5. – Strafminuten: Selb 4, Kaufbeuren 10.

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