Vor der ostafrikanischen Insel Mauritius sitzen mehr als 3200 Menschen – 2184 Passagiere und 1026 Besatzungsmitglieder – wegen des Verdachts auf einen möglichen Cholera-Ausbruch an Bord eines Kreuzfahrtschiffs fest.
Fälle von Brechdurchfall an Bord eines Kreuzfahrtschiffs lassen auf Mauritius die Alarmglocken klingeln, denn die Cholera breitet sich im südlichen Afrika aus. Nun müssen die Passagiere Geduld zeigen. Wir erklär, was Cholera ist, was ihr Ursachen sind und wie si behandelt werden kann.
Vor der ostafrikanischen Insel Mauritius sitzen mehr als 3200 Menschen – 2184 Passagiere und 1026 Besatzungsmitglieder – wegen des Verdachts auf einen möglichen Cholera-Ausbruch an Bord eines Kreuzfahrtschiffs fest.
Nach einer Reihe von Magen-Darm-Erkrankungen an Bord der „Norwegian Dawn“ erweigerten die Behörden in Mauritius dem Schiff das für Sonntag (25. Februar) geplante Anlegen im Hafen der Hauptstadt Port Louis, nachdem zuvor schon die französische Insel La Réunion das Schiff abgewiesen hatte. Das südliche Afrika erlebt derzeit einen der schwersten Cholera-Ausbrüche seit Jahren.
Ein Großteil der 2184 Passagiere sollte eigentlich am Sonntag die Heimreise antreten. Zugleich hätten ursprünglich 2279 neue Reisende in Port Louis an Bord gehen sollen, teilte die Hafenbehörde mit. Außerdem sind 1026 Besatzungsmitglieder auf dem Schiff.
Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums nahmen am Sonntagmorgen Proben von rund 15 Menschen an Bord. Mit dem Ergebnis der Untersuchung wird am Dienstag (27. Februar) gerechnet. Nach Angaben aus Behördenkreisen sollen mindestens 14 Passagiere sowie ein Besatzungsmitglied an Durchfall und Erbrechen leiden. Sie seien in ihren Zimmern isoliert.
Die US-amerikanische Reederei Norwegian Cruise Line teilte mit, dass bei einer kleinen Anzahl von Gästen der „Norwegian Dawn“ auf der zwölftägigen Fahrt von Südafrika leichte Symptome einer Magenerkrankung aufgetreten seien.
Cholera ist eine Erkrankung der Darmschleimhaut und verursacht Erbrechen und lebensgefährliche Durchfälle. Bakterien lösen die durch mangelnde Hygiene verursachte Infektion aus, die im Extremfall binnen weniger Stunden zum Tod führen kann.
Anfang der 1880er Jahre wies der deutsche Mediziner und Bakteriologe Robert Koch (1843-1910) estmals das stäbchenförmige Bakterium „Vibrio cholerae“ als Cholera-Erreger nach.
Unbehandelt kann Cholera innerhalb von wenigen Stunden oder Tage zum Tod führen. Bei schneller Diagnose und Behandlung – vor allem mit sauberem Wasser, lebenswichtigen Salzen (Elektrolyten) und einem Antibiotikum – ist die Prognose aber gut. Bei medizinischer Betreuung lässt sich die Todesrate unter den Erkrankten laut WHO unter ein Prozent senken.
Epidemien treten vor allem auf, wenn die hygienischen Bedingungen schlecht sind und es keine geregelte Abwasserversorgung gibt. Je besser diese ist, desto geringer ist die Chance zur Verbreitung von Cholera-Erregern. Besonders gefährdet sind Reisende in tropischen Krisengebieten. Hier sind die Hygienestandards gering, so dass es zur Verunreinigung des Trinkwassers kommen kann.
Es gibt verschiedene Cholera-Stämme, von denen einige ein Toxin bilden, also giftig sind. Die Toxine bewirken, dass die Darmschleimhaut große Mengen an Wasser und Mineralsalzen – sogenannten Elektrolyten – abgibt. Die Zellen werden quasi undicht, es kommt zu starkem, wässrigem Durchfall. Dadurch verliert der Körper extrem viel Flüssigkeit, trocknet im schlimmsten Fall aus und gerät in ein Kreislaufversagen.
Auf jeden Fall muss der Flüssigkeitsverlust ausgeglichen werden, wie bei allen Durchfallerkrankungen. Zusätzlich verliert der Körper wichtige Salze, die sogenannten Elektrolyte. Diese Verluste kann man ausgleichen, wenn man beispielsweise Kräutertee mit Salz und Zucker trinkt oder auch vorgefertigte Elektrolytlösungen aus der Apotheke.