Suche nach einem Wohnmobil
In der Nähe des Hotels war ein Aufruf an einem Laternenmast zu sehen, mit dem die Polizei um Mithilfe bei der Suche nach einem Wohnmobil bat. Das Fahrzeug sei am 1. Januar dazu genutzt worden, zwei Kinder unrechtmäßig aus Dänemark nach Deutschland zu bringen, hieß es. Der Fiat Ducato mit dem Kennzeichen PF für Pforzheim sei auf eine Person in Wurmberg im Enzkreis in Baden-Württemberg zugelassen.
Mehrere Tathandlungen in Zusammenhang mit dem Wohnmobil hätten in der Grenzortschaft Harrislee, Ortsteil Kupfermühle, und in Wurmberg stattgefunden. Nach Angaben der Hamburger Staatsanwaltschaft wurde der Fahndungsaufruf auch über das Polizeipräsidium Pforzheim und die Polizei Flensburg bekannt gemacht.
Eine Sprecherin der Block-Gruppe erklärte: "In der familiären Angelegenheit kooperieren wir mit den Ermittlern in vollem Umfang und stellen die erbetenen Unterlagen zur Verfügung." Das Elysée-Hotel und das Wohnhaus Christina Blocks waren bereits am 12. Januar durchsucht worden. Am 8. März hatte die Staatsanwaltschaft weitere Durchsuchungen in dem Hotel und bei der Block Systems GmbH veranlasst. Wenige Tage zuvor war ein europäischer Haftbefehl gegen Christina Block nach Angaben ihres Anwalts aufgehoben worden.
Die Unternehmerin und ihr Ex-Mann streiten seit Jahren um das Sorgerecht für die beiden jüngeren ihrer vier Kinder im Alter von etwa 10 und 13 Jahren. Seit Ende August 2021 leben diese bei ihrem Vater in Dänemark, nachdem sie von einem Besuch bei ihm nicht zur Mutter zurückgekehrt waren. Das Hanseatische Oberlandesgericht, das im Oktober 2021 der Mutter das Aufenthaltsbestimmungsrecht zugesprochen hatte, entschied am 19. Februar 2024, dass deutsche Gerichte nicht mehr zuständig seien. Die Kinder hätten inzwischen ihren verfestigten Lebensmittelpunkt in Dänemark.
Strafverfahren gegen den Vater
Die Hamburger Staatsanwaltschaft führt auch gegen den Vater ein Strafverfahren. Er soll sich demnächst in Hamburg vor Gericht wegen Entziehung Minderjähriger verantworten. Das Amtsgericht hatte eine Eröffnung des Prozesses zunächst abgelehnt. Dagegen legte die Staatsanwaltschaft erfolgreich Beschwerde ein. Ende April dieses Jahres hob das Landgericht den Nichteröffnungsbeschluss auf.
Ob der Prozess nun vor dem Amts- oder Landgericht stattfindet, ist noch nicht entschieden, wie ein Gerichtssprecher erklärte.