Erneuerbare Energien Hof: Klare Regeln für Solaranlagen

Lothar Faltenbacher
Solarmodul an Solarmodul – für den Kampf gegen den Klimawandel braucht es noch weit mehr Solaranlagen Foto: dpa/Uli Deck

Der Regionale Planungsverband Oberfranken Ost will Vorgaben zur Genehmigung von Photovoltaik-Anlagen aufstellen. Damit erhalten Kommunen Hilfe bei der Genehmigung von Sonnenenergiefeldern.

 
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Hof - Der Bau von Photovoltaik-Anlagen beschäftigt zurzeit viele Kommunen. Häufig kommt es, wie gerade im Landkreis Hof, in Issigau zu heftigen Diskussionen. Hier geht es um den Bau einer Freiflächen PV-Anlage auf einer Fläche von 70 Hektar, gegen den eine Bürgerinitiative Widerstand leistet und mit einem Bürgerentscheid verhindern will.

Am Dienstag hat sich der Planungsausschuss des Regionalen Planungsverbands im Hofer Landratsamt mit dem grundsätzlichen Genehmigungsverfahren zum Bau von Photovoltaik- und Solaranlagen auf Freiflächen auseinandergesetzt. Die Verbandsmitglieder, Landräte, Bürgermeister sowie Stadträte aus Bayreuth, Hof, Wunsiedel und Kulmbach sprachen sich einstimmig dafür aus, einen Kriterienkatalog für die Genehmigung von PV-Bauvorhaben zu erstellen. „Damit unterstützen wir unsere Bürgermeister mit ihren Stadt- und Gemeinderäten bei den Entscheidungen vor Ort“, zog Oliver Bär, Vorsitzender des Planungsverbands Oberfranken Ost, ein Fazit.

110 Anlagen in Betrieb

Regierungsdirektor Martin Füßl, Regionsbeauftragter des Regionalen Planungsverbands, präsentierte den Mitgliedern des Verbands in einem Vortrag konzeptionelle Überlegungen für den Bau von PV- und Solaranlagen in der Region. „Wir haben in unserem Bereich Oberfranken Ost zurzeit bereits 110 Anlagen in Betrieb, 28 stehen in Planung, zwei wurden bereits genehmigt.“ Mit diesen Zahlen verwies Martin Füßl auf eine Fläche von etwa 900 Hektar in den Landkreisen Bayreuth, Hof, Wunsiedel und Kulmbach. „Grundsätzlich ist eine Zunahme der Zahl der Anlagen sowie der dafür verbrauchten Flächen zu erkennen, deshalb stellt sich die Frage, wie wir mit diesem Thema umgehen.“

In Zusammenhang mit den Vorgaben des Landesentwicklungsprogramms sei es sinnvoll, mit einem schlüssigen Konzept Sonnenenergieprojekte zu behandeln. Anders als bei der Genehmigung von Windrädern, die nur auf dafür ausgewiesenen Vorbehaltsflächen gebaut werden sollten, sieht das Landesentwicklungsprogramm Füßl zufolge für Sonnenenergie andere Vorgaben: Es können Flächen zum Bau von PV-Anlagen festgelegt werden, weiterhin sollten Freiflächenanlagen auf vorbelasteten Standorten – an Autobahnen, Eisenbahntrassen oder Deponien – errichtet werden.

Auf das Landschaftsbild achten

Martin Füßl hielt es grundsätzlich für notwendig, dass der Regionale Planungsverband Oberfranken-Ost für die Region einen eindeutigen Kriterienkatalog zur Bewilligung von PV-Anlagen entwickeln sollte: „Hier geht es zunächst um die Eignung der gewünschten Flächen.“ Es stelle sich auch die Frage, ob auf Flächen mit bestehenden Windrädern zusätzlich PV-Module gebaut werden könnten. „Bei der Beurteilung des PV-Standorts ist der Erhalt hochwertiger Flächen für den landwirtschaftlichen Betrieb ein weiterer Entscheidungsfaktor.“ Als grundsätzlich wichtige Aufgabe des Planungsverbands bezeichnete Füßl den Schutz der Landschaft sowie kulturhistorischer Bestandteile in der Natur. „Wir sollten das Potenzial an Solarenergie auf geeigneten Standorten nutzen und dabei auf den Erhalt des Landschaftsbildes achten.“

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