Eine Norwegerin und ein Nepalese haben alle 14 Achttausender im Rekordzeit bestiegen.
14 Achttausender gibt es auf der Erde und sie befinden sich alle in Asien: 10 im Himalaya, vier im Karakorum. Eine Norwegerin und ein Nepalese haben jetzt alle Gipfel in Rekordzeit bestiegen. Wir stellen die Bergriesen vor und lassen die Geschichte des Alpinismus am König der Berge, dem Mount Everest, Revue passieren.
Eine Norwegerin und ein Nepalese haben alle 14 Achttausender im Rekordzeit bestiegen.
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Die beiden Extrembergsteiger haben für Mega-Tour insgesamt 92 Tage gebraucht, wie eine Sprecherin des Guinness-Buchs der Rekorde (Guinness World Records) mitteilt. Den Rekord erreichten Kristin Harila und Tenjen Lama Sherpa demnach vor zwei Wochen. Zuletzt hatten sie den Bergrisen K2 in Pakistan bestiegen.
Kristin Harila war im Rahmen ihrer Rekordjagd am K2 auch dem abgestürzten pakistanischen Bergträger Mohammed Hassan begegnet. Der 35-Jährige war am 27. Juli gegen 2.30 Uhr abgestürzt und zwischen 8 Uhr morgens und 12 Uhr gestorben.
Sein Tod löste einen weltweiten Aufschrei aus, nachdem Videos bekannt wurden, die ihn am Unglücksort noch am Leben zeigten. Rund 70 Bergsteiger waren an der engen Stelle in etwa 8300 Metern an dem Sterbenden einfach vorbeigegangen, ohne ihm zu helfen.
Im Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ erzählte Kristin Harila vor rund einer Woche, wie sie die Begegnung mit Hassan erlebt hatte. „Er hing kopfüber in seinem Seil. Nach unserem Abstieg haben wir erfahren, dass er gestorben ist.“
Immer wieder kommt es im pakistanischen Gebirge Karakorum und in den angrenzenden Ländern im Himalaya zu tödlichen Unfällen. Der 8611 Meter hohe K2 in Pakistan ist der zweithöchste Berg der Erde und gilt als weit anspruchsvoller als der Mount Everest, der höchste Berg der Welt. Gründe sind unter anderem die steile Route und die Lawinengefahr. Den K2 haben bisher nur gut 300 Menschen bestiegen.Wir stellen Ihnen die 14 höchsten Berge der Welt vor:
• Höhe: 8848 Meter
• Lage: Distrikt Solukhumbu (Nepal), Tibet (China)
• Erstbesteigung: 29. Mai 1953 durch Edmund Hillary und Sherpa Tenzing Norgay
• Höhe: 8611 Meter
• Lage: Gilgit-Baltistan (Pakistan), Xinjiang (China)
• Erstbesteigung: 31. Juli 1954 durch Achille Compagnoni und Lino Lacedelli
• Höhe: 8586 Meter
• Lage: Taplejung (Nepal), North Sikkim (Indien)
• Erstbesteigung: 25. Mai 1955 durch George Band und Joe Brown
• Höhe: 8516 Meter
• Lage: Distrikt Solukhumbu (Nepal), Tibet (China)
• Erstbesteigung: 18. Mai 1956 durch Fritz Luchsinger und Ernst Reiss
• Höhe: 8485 Meter
• Lage: Distrikt Sankhuwasabha (Nepal), Tibet (China)
• Erstbesteigung: 15. Mai 1955 durch Jean Franco, Lionel Terray und Jean Couzy
• Höhe: 8188
• Lage: Distrikt Solukhumbu (Nepal), Tibet (China)
• Erstbesteigung: 19. Oktober 1954 durch Herbert Tichy, Sepp Jöchler und Sherpa Pasang Dawa Lama
• Höhe: 8167 Meter
• Lage: Distrikt Myagdi (Nepal)
• Erstbesteigung: 13. Mai 1960 durch Kurt Diemberger und Peter Diener
• Höhe: 8163 Meter
• Lage: Distrikte Gorkha und Manang (Nepal)
• Erstbesteigung: 9. Mai 1956 durch Yuko Maki
• Höhe: 8125 Meter
• Lage: Gilgit-Baltistan (Pakistan)
• Erstbesteigung: 3. Juli 1953 durch Hermann Buhl
• Höhe: 8091 Meter
• Lage: Distrikte Kaski, Myagdi (Nepal)
• Erstbesteigung: 3. Juni 1950 durch Maurice Herzog und Louis Lachenal
• Höhe: 8080 Meter
• Lage: Gilgit-Baltistan (Pakistan), Xinjiang (China)
• Erstbesteigung: 4./5. Juli 1958 durch Pete Schoening und Andrew Kauffman
• Höhe: 8051 Meter
• Lage: Gilgit-Baltistan (Pakistan), Xinjiang (China)
• Erstbesteigung: 9. Juni 1957 durch Hermann Buhl, Kurt Diemberger, Fritz Wintersteller und Marcus Schmuck
• Höhe: 8034 Meter
• Lage: Xinjiang (China), Gilgit-Baltistan (Pakistan)
• Erstbesteigung: 7. Juli 1956 durch Fritz Moravec, Josef Larch und Hans Willenpart
• Höhe: 8027 Meter
• Lage: Jugal Himal (Himalaya)
• Erstbesteigung: 2. Mai 1964 durch zehn chinesische Bergsteiger unter Xu Jing
1924: Mallory und Irvine
Nepalesen und Tibeter wären nie auf die Idee gekommen, den Mount Everest zu erklimmen und dabei ihr Leben zu riskieren. Das taten erst die Europäer – herausragende Bergsteiger wie der Brite George Mallory. Von 1922 bis 1924 erkundete er mit im Rahmen von drei britischen Expeditionen die Khumbu-Region um den Everest. Am 8. Juni 1924 wurde er und sein Weggefährte Andrew Irvine auf einer Höhe von 8500 Meter zum letzten Mal am Nordostgrat gesehen. 75 Jahre später, am 1. Mai 1999, wurde Mallorys konservierte Leiche in 8150 Meter Höhe entdeckt. Bis heute ist umstritten, ob sie nicht schon 1924 als erste über die Nordroute den Gipfel erreichten.
1953: Hillary und Tenzing
Erst die neunte britische Everest-Expedition hatte Erfolg. Am 29. Mai 1953 brachen der Neuseeländer Edmund Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay um 6.30 Uhr vom letzten Lager auf 8510 Meter auf. 88 Meter unterhalb des Gipfels tat sich vor ihnen auf dem südöstlichen Grat eine zwölf Meter und über 70 Grad steile Felsstufe auf. Der „Hillary Step“, das letzte Hindernis auf dem Weg zum Gipfel. Um 11.30 Uhr hissten sie die britische Flagge auf dem Dritten Pol.
1960/1975: Die Chinesen kommen
1960 und 1975 wurde der Everest erstmals von chinesischer Seite über den Nord- und Nordostgrat von einer Seilmannschaft aus dem Reich der Mitte bestiegen. Die Nord- und Südroute werden heute von den meisten Expeditionen begangen.
1976: Die erste Frau
Am 16. Mai 1976 stand mit der Japanerin Junko Tabei die erste Frau auf dem Everest.
1978: Messner und Habeler
Am 8. Mai 1978 erreichten Reinhold Messner und Peter Habeler den Gipfel erstmals ohne zusätzlichen Sauerstoff.
1980: Cichy und Wielicki
Zwei Jahre später, am 17. Februar 1980 bestiegen die beiden Polen Lezek Cichy und Krzysztof Wielicki das Massiv erstmals im Winter. Temperaturen von minus 45 Grad Celsius und Windgeschwindigkeiten von 200 Stundenkilometern kosteten sie fast das Leben.
1980: Messner-Solo
Als größte bergsteigerische Leistung am Everest gilt die Alleinbegehung des Berges durch Messner im Alpinstil. Ohne Fremdhilfe, ohne vorher präparierte Route und in einem Zug vom Basislager zum Gipfel stieg der damals 36-Jährige die 3500 Höhenmeter. Für seine Solobesteigung wählte er die Nordroute, querte oberhalb des Nordsattels in die Norton Couloir, eine Steilschlucht in der Nordwand, die bis 150 Meter unter den Gipfel führt.