Familienpaten Retter im Stress

Pirko Nieting
Tom Köppel und Lisa Peters hoffen auf zahlreiche Interessierte, die sich Ende September zum ehrenamtlichen Familienpaten ausbilden lassen möchten. Foto: Nieting

Manchmal hilft schon ein Nachmittag ohne Kinder, um den Alltag besser zu meistern. Ehrenamtliche Familienpaten unterstützen Eltern dabei – und sie sind im Landkreis Hof gesucht.

 
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Der Alltag mit kleinen Kindern hält auf Trab. Mütter und Väter sind rund um die Uhr gefordert, und Unterstützung durch Großeltern oder Freunde hat nicht jede Familie. Wenn alles zu viel wird, wenn der Alltag keinen Freiraum mehr lässt und Eltern ein paar Stunden in der Woche Entlastung brauchen, sind die ehrenamtlichen Familienpaten von „Die Gruppe Jugendhilfe Hochfranken“ zur Stelle. Tom Köppel und Lisa Peters begleiten das seit 2018 bestehende Projekt im Rahmen des Netzwerks Familienpaten Bayern für den Landkreis Hof.

„Wir suchen dringend Ehrenamtliche, die den Familien von ihrer Zeit schenken, die da sind, zuhören und mit den Kindern Freizeit gestalten,“ sagt Tom Köppel. Auch bei schulischen Schwierigkeiten oder bei Behörden- und Ämtergängen helfen die Familienpaten gerne.

Derzeit seien zehn ehrenamtliche Paten aktiv im Landkreis im Einsatz. Der Bedarf nach zwei bis drei Stunden Unterstützung in der Woche sei in der letzten Zeit jedoch merklich gestiegen. Nicht zuletzt Corona und die aktuelle politische Lage sorgen für mehr Druck, Unsicherheit, Sorgen und möglicherweise auch zu einer Überforderung bei jungen Familien. „Da reicht manchmal einfach ein Gespräch, Erfahrungsaustausch und Verständnis“, erklärt Köppel.

Wer Zeit und Lust hat, sich ehrenamtlich als Familienpate zu engagieren, erhält nach einem informativen Vorgespräch eine 30-stündige zertifizierte Schulung. Der Start für eine neue Schulung zum Familienpaten ist für den 30. September geplant. Nachdem die drei Seminareinheiten absolviert wurden, finden Tom Köppel und Lisa Peters im Rahmen vieler Vorgespräche mit Familien und Paten heraus, wer zu wem am besten passen könnte. Regelmäßige Gruppentreffen und Beratung durch qualifizierte Fachkräfte unterstützen jede Patenschaft.

In der Regel begleitet der Familienpate eine Familie maximal ein Jahr lang. Nicht selten werde der Familienpate Teil der Familie, sogar echte Freundschaften seien so schon entstanden, die über die Laufzeit der Begleitung hinaus andauerten. „So eine Patenschaft ist in den meisten Fällen für beide Seiten ein Gewinn“, betont Tom Köppel. Nicht selten höre er das Feedback der Paten, einfach froh zu sein, in Familien, die Unterstützung benötigen, den Unterschied machen zu können.

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