Fichtelgebirge Lisa Dörsch leitet den TV Röslau

Wolfgang Neidhardt
Die neue Vorsitzende des TV Röslau, Lisa Dörsch, mit den Vorstandsmitgliedern (von rechts) Schriftführer Markus Blechschmidt, Kassier Günter Grießhammer, zweitem Vorsitzenden Nicolai Kuhbandner und dem für 55 Jahre Treue geehrten langjährigen Oberturnwart Franz Wildenauer. Foto: Wolfgang Neidhardt

Statt sieben gleichberechtigter Vorstandsmitglieder bestimmt nun ein kleines Team die Geschicke des Turnvereins. Eine große Aufgabe ist die Sanierung der Halle.

 
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Röslau - Generationswechsel beim Turnverein Röslau: Die Mitglieder wählten bei der nachgeholten Jahreshauptversammlung eine neue, verjüngte Führungsmannschaft. Sie ist wieder nach klassischem Muster aufgestellt: Vorsitzende(r) mit Stellvertretern, Kassier und Schriftführer. Bislang hatten sich sieben Ehrenamtliche die Aufgaben im Verein geteilt.

Stellvertretend für die Übergabe des Führungsstabes an die nächste Generation steht die Familie Dörsch: Versammlungsleiter Siegfried, einer aus dem bisherigen Vorstandsgremium, freute sich, nun seiner Tochter Lisa die Verantwortung als neue Vorsitzende in die Hand zu geben. Jeweils einstimmig wählten die Mitglieder neben ihr Nicolai Kuhbandner zum neuen zweiten, Günter Grießhammer zum bewährten Kassier und dritten Vorsitzenden sowie Markus Blechschmidt zum Schriftführer. Kassenrevisoren sind Siegfried Dörsch und Nadja Kuhbandner.

Die neue Vorsitzende will sich einiges einfallen lassen, wie etwa einen Flohmarkt, einen Vereinswandertag oder eine Glühweinhütte auf dem Röslauer Marktplatz. Was nicht heißen soll, dass der Turnverein nicht schon bisher einiges auf die Beine gestellt hat. Wie vor ihr schon Oberturnwartin Christine Röder verwies Lisa Dörsch auf die Gründung einer Showtanzgruppe oder auf das Angebot von Rolf Rogler "Penalty Box Fitness", das im Herbst wieder starten soll. Den besonderen Bedingungen der vergangenen Monate trägt der Verein mit einem "Corona-Workout" Rechnung. Hierbei bietet Markus Blechschmidt im Wechsel Ausdauer- und Krafttraining an. Lisa Dörsch hob den guten Start des Eltern-Kind-Turnens hervor und freute sich, dass "Röslau Helau" zum Fasching sehr gut angenommen worden ist. Einen zweiten Anlauf nehmen will der TV mit dem Angebot Hallenhockey.

Alle neuen Initiativen vermochten allerdings den leichten Mitgliederschwund nicht zu verhindern. Die Zahl der TVler ist laut Bericht von Siegfried Dörsch im Jahr 2019 von 337 auf 333 zurückgegangen. Ein "Markt" wäre aus seiner Sicht ein Seniorensport-Angebot. Doch bisher hat der Verein vergeblich nach einem Übungsleiter dafür gesucht. Auch der Posten des Seniorenwartes bleibt als einziger unbesetzt.

Neben dem Sportangebot ist das zweite große Thema die vereinseigene Halle. Steffen Eichinger berichtete über erste Sanierungsarbeiten: Im vergangenen Jahr wurde der Boden der Bühne erneuert, die Frontseite der Halle mit einem neuen Anstrich versehen und ein Teil der Fenster erneuert. Als nächstes steht die teilweise Sanierung der Leichtathletik-Anlagen auf dem Plan. Für die mit viel Eigenleistung bewältigten Arbeiten habe der Turnverein rund 18 000 Euro Fördermittel erhalten, was etwa 75 Prozent der Gesamtkosten entspreche. "Für eine Vollsanierung der Halle reichen unsere Eigenmittel aber nicht", erklärte Eichinger. Deshalb könne der TV auch keine großzügigere Förderung durch den Landessportverband genießen. Von einem Gespräch bei Staatssekretär Gerhard Eck in München hatte man sich mehr erhofft: "Das Ergebnis war nicht so toll. Gewisse Hilfe ist uns aber zugesagt worden." Nach und nach wolle der Verein die Halle weiter sanieren, sagte Ralf Eckner. Als nächstes steht die weitere Sanierung der Fassade sowie die Beleuchtung des Hallen-Vorplatzes an. Da der Vorstand die Kosten dafür auf etwa 20 000 Euro schätzt, mussten die Mitglieder die Aufnahme eines Kredites absegnen.

Die Satzung hat der bisherige Vorstand überarbeitet und dazu einstimmig den Segen der Mitglieder erhalten. Neben der Führungsstruktur sind etliche Details geändert worden. Die Rückkehr zur klassischen Führungsstruktur sei auch deshalb nötig geworden, weil einige aus dem bisherigen siebenköpfigen Führungsgremium nicht mehr kandidiert hätten. An Stelle des Turnrates, der künftig den Vorstand unterstützt, führt nun der Vorstand selbst die Geschäfte.

Fachwarte werden beim TV Röslau nicht gewählt, sondern bestimmt - und das sind: Oberturnwartin Christine Röder, Mitgliederverwalter und Hygienebeauftragter Siegfried Dörsch, Frauenbeauftragte Claudia Küspert sowie Kinder- und Jugendleiterin Nadja Kuhbandner, Verantwortliche für Bauwesen und Geräte Klaus Reißmann und Stefan Röder, für Presse und Medien Lisa Dörsch, für Recht, Versicherung und Zuschüsse Steffen Eichinger.

32 Mitglieder der Turnabteilung, darunter 19 Kinder, haben laut Christine Röder im vergangenen Jahr das Sportabzeichen abgelegt. Der TV hat sich wieder an der Ferienaktion der Gemeinde beteiligt und Sportler zu den Ausdauertagen nach Schwarzenbach an der Saale gesandt. Steffen Eichinger musste vom Abstieg der Tischtennis-Mannschaft berichten, die bei Abbruch dieser Saison in der zweituntersten Spielklasse auf Rang vier gestanden war. Er hofft auf mehr Hobbyfußballer, die sich an jedem Dienstag in der Vereinshalle treffen. Über 40 Aktive, darunter 23 Kinder, freut sich Patrick Haas, der Leiter der Karate-Abteilung. In dieser Vollkontakt-Sportart sei aber bisher leider kein Training erlaubt.

Einen der aktivsten TVler ehrte Siegfried Dörsch bei der Versammlung für 55 Jahre Treue: Franz Wildenauer, der von 1979 bis 2011 als Oberturnwart viele Röslauer regelmäßig in Bewegung gebracht hat.

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