Die Schreinerlehrlinge der Landkreise Hof und Wunsiedel sind momentan fleißig damit beschäftigt, ihr Gesellenstück zu bauen. Zum Abschluss der dreijährigen Lehrzeit haben die angehenden Schreiner nicht nur eine theoretische und eine praktische Abschlussprüfung zu bestehen, sondern müssen auch ein Gesellenstück in ihrer Lehrwerkstatt bauen. Dabei handelt es sich um ein Möbelstück, das die Lehrlinge nach eigenen Ideen zusammen mit der Berufsschule und dem Ausbildungsbetrieb entworfen haben. Die Lehrlinge müssen beweisen, dass sie mit allen modernen, zum Teil computergesteuerten Maschinen umgehen können, die in einer Schreinerei heute üblich sind. Außerdem müssen sie nach wie vor alte, handwerkliche Techniken beherrschen, wenn es darum geht, einen Schubkasten mit Zinken und Schwalbenschwänzen zu verbinden. Die Ergebnisse kann man am 24. Juli in der August-Horch-Berufsschule in Münchberg bewundern. Dort findet von 10 bis 16 Uhr die Ausstellung der Gesellenstücke mit Preisverleihung statt. Bei diesem Termin können sich Interessierte hautnah über den Beruf Schreiner informieren, die Berufsschule besichtigen, Projektarbeiten aus der Ausbildung besichtigen und direkt mit Lehrern und Azubis sprechen. "Zusätzlich lobt die Schreinerinnung jedes Jahr den Sonderpreis ,Die gute Form' aus", sagt Reinhard Schmidt, Obermeister der Schreinerinnung Hof/Wunsiedel. Der Sonderpreis bewertet die Gesellenstücke hinsichtlich ästhetischer Gesichtspunkte: Gestaltung und Design, Materialauswahl und Proportion der Stücke werden bewertet, unabhängig von der handwerklichen Ausführung. Damit soll der künstlerisch-kreative, gestalterische Aspekt der Schreinerausbildung gefördert und gewürdigt werden. Im Bild: Susanne Lückow, Lehrling in der Schreinerei Schmidt in Röslau, arbeitet an ihrem Gesellenstück - einem Schminktischchen. Foto: Florian Miedl