Fledermausquartier Elf Wunsiedler Felsenkeller bereits saniert

Herbert Scharf
Renoviert wurden bereits einige der städtischen Felsenkeller in der Wunsiedler Kellergasse Foto: /Herbert Scharf

Am Katharinenberg findet sich die größte Ansammlung derartiger Bauten in Nordbayern. Sie gilt es, für die Nachwelt zu erhalten. Auch weil in ihnen seltene Tiere zuhause sind.

 
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Wunsiedel - Felsenkeller haben in der Region eine lange Tradition. Als es noch keine Kühlschränke und Kühlanlagen gab, wurden in ihnen Lebensmittel, von der Kartoffel über Fleisch bis zum Bier, aufbewahrt.

Im Fichtelgebirge gibt es viele solcher Kelleranlagen. Besonders bekannt sind die in Weißenstadt und die am Katharinenberg in Wunsiedel. Bei letzteren handelt es sich mit mehr als 50 Kellern um die größte Ansammlung von Felsenkellern in Bayern.

Längst interessieren sich auch Naturschützer für die Felsenkeller. Denn in ihnen überwintern seit jeher – inzwischen selten gewordene und daher geschützte – Fledermaus-Arten. Die Stadt Wunsiedel saniert seit einigen Jahren deshalb mit Hilfe öffentlicher Zuschüsse elf Felsenkeller am Katharinenberg. Die EU unterstützt im Rahmen eines Programms die „Förderung der Biodiversität der Fledermäuse“ im Bayerisch-Böhmischen Grenzgebiet. Dabei handelt es sich um ein Projekt mit einem Fördervolumen von knapp einer Million Euro. 85 Prozent davon werden mit EU-Geldern aus dem EFRE-Programm bezuschusst.

Bis in die 1980er genutzt

Die ersten der Wunsiedler Keller stammen aus der Zeit um 1852 bis 1884. Mit der Erfindung der Kältemaschinen jedoch ging ihre Bedeutung zurück. Die Räume wurden noch eine Weile als Lagerräume für Rüben oder Kartoffeln genutzt – bis in die 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Dann standen sie größtenteils leer und verfielen zum Teil.

In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses, die Bürgermeister Nicolas Lahovnik leitete, berichtete Stadtbaumeister Klaus Brunner über die Arbeiten in der Brunnengasse. Der erste Bauabschnitt sei bereits abgeschlossen. Jetzt sei Keller Nummer 43 bereits komplett saniert und habe eine neue Außenmauer bekommen. Der Keller erhielt auch einen neuen Eingang und soll zu einem späteren Zeitpunkt auch öffentlich zugänglich gemacht werden. „Er wurde sogar barrierefrei restauriert“, sagte Brunner.

Gas geben müsse man bei den Arbeiten der Außenanlagen der Schule. Schließlich sei es zum Schulanfang nicht mehr weit, fuhr der Stadtbaumeister fort. Beim Neubau des Kindergartens in Schönbrunn stehe der Einbau der Fenster kurz bevor.

Neue Fahrbahndecken

Saniert wurde die Straße Schönbrunn – Hildenbach, fuhr Brunner in seinem Bericht über die Bauarbeiten in der Stadt fort. Auch die Sechsämterstraße bekam eine neue Fahrbahndecke. Hier wurden mit dem Ausbau auch mehrere Wasserschieber erneuert.

Die Stadt schuf die baulichen Voraussetzungen für mehrere E-Bike-Ladestationen. Unter anderem am Bahnhof in Holenbrunn. Das Feuerwehrhaus in Schönbrunn erhielt neue Fenster. Und auch die Unterkunft für den „Lernort Natur“ wurde saniert.

Mit der Auswechslung von 235 Leuchtmitteln ist laut Stadtbaumeister Brunner der fünfte Bauabschnitt zur Umstellung auf LED-Beleuchtung abgeschlossen.

Keine Einwände hatten die Mitglieder des Bauausschusses gegen einen Wohnhausanbau und den Einbau einer Dachgaube in der Ludwigstraße 7. In der Ludwig-Thoma-Straße 7 wird die Terrasse überdacht und in Holenbrunn, Talstraße 8, ein Gartenhaus aufgestellt.

Befürwortet wurden weiter eine Pergola in der Carl Zuckmayer-Straße 5, die Einhausung einer Kühlzelle und der Bau eines Carports in der Bahnhofstraße 3 in Holenbrunn. Es sei immer erfreulich, wenn ein Betrieb wachse, kommentierte es der Bürgermeister. In der Hornschuchstraße 69 wird eine Garage ersetzt und im Schwarzbachgrund, Nähe Hans-Peter-Doll-Ring, entsteht ein neues Wohnhaus mit Garage und Carport.

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