Frankenwaldverein Die gute Seele des Vereins geht in Pension

Lothar Faltenbacher
Dieter Frank, der Hauptvo Foto: /Faltenbacher

Nach 20 Jahren als Geschäftsführerin des Frankenwaldvereins geht Marlene Roßner in den Ruhestand. Julia Rubsch unterstützt nun den Vorsitzenden Dieter Frank.

 
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Naila - Mehr als 10 000 Mitglieder in 59 Ortsgruppen, sechs Aussichtstürme, zwölf Wanderheime und die Organisation von mehr als 4200 Kilometern Wanderwegen – man könnte meinen, zum Handling dieser großen „Firma“ bedarf es eines Verwaltungsapparats mit unzähligen Angestellten. Aber: Die Führung des Frankenwaldvereins liegt, abgesehen von der Organisation der vielen Ortsgruppen mit ihren Vorsitzenden und Fachwarten, im Wesentlichen in der Hand von wenigen Liebhabern ihrer Heimat – des Frankenwalds. In der Geschäftsstelle in der Nailaer Karlsgasse saß seit 2001 Marlene Roßner. Sie weiß, worauf es ankommt in dem großen Verein, Hauptvorsitzender Dieter Frank kann sich auf sie verlassen.

Seit Anfang Mai ist Marlene Roßner im Ruhestand und gehört seitdem zum Kreis der normalen Vereinsmitglieder, die mit Gleichgesinnten die Ziele des Vereins leben. Kultur, Natur und Wandern hat sich der Verein auf die Fahne geschrieben, der neue Slogan des Frankenwaldvereins lautet: „Heimat liegt in unserer Natur“.

Vielfalt an Aufgaben

Marlene Roßner will auch im Ruhestand ihr Hobby Wandern weiter pflegen und „jedes Wochenende mit Heimatfreunden die Natur des Frankenwalds erwandern“.

An ihrem letzten offiziellen Arbeitstag in der Geschäftsstelle macht Marlene Roßner einen nachdenklichen Eindruck, in Gedanken rasen die vergangenen 20 Jahre wie in einem inneren Film an ihr vorbei. Auf das Erreichte kann sie zufrieden zurückblicken, doch sie ist selbst in den letzten offiziellen Stunden als „Chefin in der Karlsgasse“ bei aktuellen Themen. Mit ihrem einzigen fest angestellten Kollegen, dem Wegemanager Björn Stumpf, bespricht sie Anfragen einer Ortsgruppe zur Beschilderung eines Wanderwegs, ehe sie aufsteht, um Kaffee aufzusetzen. Der Hauptvorsitzende hat in zehn Minuten einen Termin mit einem Obmann, und die Gästebetreuung gehört zu ihren Aufgaben genauso wie die Organisation der Mitgliederkartei, die Buchhaltung des „Unternehmens Frankenwaldverein“ oder die Planung der Wanderroute am Wochenende.

Bereit zu jeder Arbeit

Dieter Frank weiß nur zu gut, was er an seiner Geschäftsführerin hat: „Marlene hält mir den Rücken frei, berät mich bei wichtigen Fragen und ist sich für keine Arbeit zu schade. Sie ist einfach eine Macherin und die gute Seele des Frankenwaldvereins.“ Mit einem Lächeln geht der Hauptvorsitzende auf einen „Fehler“ von Marlene Roßner ein: „Wenn es darum geht, über größere Investitionen auf die Schnelle zu entscheiden, weiß ich schon vorher, was ihr erster Kommentar ist“, sagt Dieter Frank – „So viel Geld, da sollten wir erst einmal in Ruhe abklären, ob wir uns das leisten können.“

Rückblickend erinnert sich Marlene Roßner gerne an die Zeit vor 20 Jahren, nachdem sie der damalige Hauptvorsitzende Robert Strobel für die Geschäftsstelle des Vereins eingestellt hatte. „Ich bereue bis heute keine Sekunde meine damalige Entscheidung.“ In ihrer Anfangszeit habe sich mit dem damals ehrenamtlichen Geschäftsführer Hans Hill einen „optimalen Partner gehabt, der mich in die Materie eingearbeitet hat“. Als große Projekte, die sie mit Robert Strobel und später mit Dieter Frank bezeichnet Marlene Roßner die Wegeneukonzeption im Jahr 2008 oder die Qualifizierung des Frankenwalds zur Modellregion „Wanderbares Deutschland“ vor sechs Jahren.

Noch nicht offiziell

Ihr endgültiger Abschied aus der Geschäftsführung muss wegen der Corona-Pandemie trotzdem noch warten. Die Mitglieder müssen bei der nächsten Hauptversammlung den Wechsel noch offiziell bei der Wahl bestätigen.

Marlene Roßner wünscht nun ihrer Nachfolgerin Julia Rubsch in der Schaltzentrale des Frankenwaldvereins „ein glückliches Händchen“. Die 38-jährige Germanistin ist, wie ihre Vorgängerin, eine Naturliebhaberin, die von Kindesbeinen an die Vorzüge des Frankenwalds zu schätzen gelernt hat.

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