Mit dem erneuten Verweis auf die sozialen Medien – es wird von allen gesehen, die dem Frauenfußball wohlgesonnen gegenüberstehen. Warum stehen dann ausgerechnet die Verbände auf der Bremse? Die Bezahlung von Männern und Frauen betrifft nur die Profis. Doch auch bei den Amateuren gibt es Ungleichheit. So dürfen beispielsweise Damenteams erst ab der Landesliga Eintrittsgeld verlangen. Ein dahin gehender Weißenstädter Vorstoß stieß allerdings bei anderen Vereinen nicht nur auf Gegenliebe. „Wenn da die Befürchtung geäußert wird, die Fans könnten wegbleiben, liegt dem wohl auch fehlende Selbstwertschätzung zugrunde“, meint Andreas Reinel, Vorstand Damenfußball bei der SpVgg Weißenstadt. Auch Harzer sieht zum Teil die Vereine in der Pflicht. „Vielleicht muss man gerade bei so einer EM auch selber aktiver sein, mit speziellen Thementagen um neue Spielerinnen zu generieren. Doch so etwas braucht doch insbesondere auch die Unterstützung des Verbandes.“ Eben diese hat Harzer nicht bemerkt und ist dabei nicht allein. Doris Prell, Jugendleiterin der SpVgg Weißenstadt mahnt auch andere Faktoren wie die Unterstützung im Schulsport, oder bessere Koordinierung des Mädchentrainings seitens der Vereine an. Aber gerade die Verbandsebene kam auch ihr zu kurz. „Ganz konkret habe ich bei dieser EM Kampagnen seitens des DFB oder BFV vermisst, die den Frauen- und Mädchenfußball konkret fördern. Bei der WM 2011 war das anders. Da gab es beispielsweise über Module Trikotsätze zu gewinnen oder Hilfen zu Trainerlehrgängen. Daraus ist auch die Damenabteilung in Weißenstadt entstanden. Aber diese Unterstützung ist sehr schnell abgeebbt.“ Mit eben dieser Erkenntnis bleibt auch Harzer eher verhalten optimistisch. „Die Aufmerksamkeit war in diesem Jahr so groß wie noch nie. Doch momentan kann gerade für kleinere Vereine nicht so viel passieren. Da fehlen die Angebote.“ Bleibt zu hoffen, dass DFB und BFV den aktuellen Hype nicht nur nutzen um sich zu sonnen. Es ist die gute Gelegenheit, den Frauenfußball ehrlich und nachhaltig voranzutreiben.