Freibäder Adelt traut Söders Ankündigung nicht

red
Klaus Adelt. Foto:  

Der SPD-Abgeordnete betont: Schon vor Jahren habe seine Fraktion die höhere Förderung von Sanierungen angemahnt.

 
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Der Hofer SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt äußert sich skeptisch zur Ankündigung der Staatsregierung, die Sanierung von Freibädern verstärkt zu fördern (die Frankenpost berichtete). Adelt mutmaßt, dass es sich um nicht mehr als ein Wahlkampfmanöver handeln könnte.

„In Bayern gibt es etwa rund 850 kommunale Schwimmbäder, davon hat die Hälfte Sanierungsbedarf; über 50 droht die Schließung aufgrund massiver Mängel. Der Sanierungsbedarf liegt bei etwa einer Milliarde Euro“, stellt der Abgeordnete fest. Diese Fakten seien der Staatsregierung seit drei Jahren und länger bekannt. Bereits damals habe er, Adelt, eine deutliche Aufstockung des Förderprogramms gefordert. „Die Förderquote betrug im Durchschnitt 25 Prozent, damit können die meisten Städte und Gemeinden bei uns nichts anfangen.“ Am meisten profitiert hätten Sportstätten und Kommunen in der Hofer Region bisher von Programmen des Bundes, betont Adelt und verweist auf die Freibadsanierung in Zell.

Schon im Juli 2022 habe die SPD-Fraktion die letzte parlamentarische Initiative hierzu unternommen. „Die Forderung vor einem Jahr: eine Höchstförderquote von 80 Prozent und die Verdoppelung der jährlich zur Verfügung stehenden Mittel. Ähnliches will die Staatsregierung jetzt umsetzen – und das ist erst mal gut so.“ Allerdings traut Adelt der Ankündigung nicht recht: „Im Ankündigen ist Söder schon immer Weltmeister gewesen. In der Praxis kommt aber meist wenig an von dem, was er vor Wahlen verspricht. Das war 2018 so, als die Einführung eines Schwimmbadförderprogramms kurz vor der Wahl angekündigt wurde. Herausgekommen ist ein Rohrkrepierer.“ Anzeichen dafür, dass es auch dieses Mal so werde, gebe es genug. „Die von uns geforderte Verdopplung der Fördermittel war vor einem Jahr richtig. Angesichts steigender Preise müsste eher eine Verdreifachung her. Außerdem verliert die Staatsregierung kein Wort über energetische Sanierungen. Die sind im bisherigen Förderprogramm nämlich nicht förderfähig. Wenn sich daran nichts ändert, bleibt das Programm keine echte Unterstützung.“

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