Freundschaftswochen Nachhaltigkeit über Grenzen hinweg

Jürgen Henkel
Gemeinsames Werben für einen klimafreundlichen Lebensstil: Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, Porzellankönigin Annika I., Aschs zweiter Bürgermeister Pavel Matala, Elisabeth Leurs und Landrat Peter Berek (von rechts) eröffneten die „Nachhaltigkeitstage“ bei den Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen am Grafenmühlweiher. Foto: Jürgen Henkel

Die „Klimatour 2023“ des Umweltministeriums führte im Rahmen der „Freundschaftswochen“ auch zum Grafenmühlweiher nach Selb. Staatsminister Glauber zeigt sich begeistert.

 
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Von „Blühwiesen“ und Dachbegrünungen über das Selber Reparaturcafé und das Herstellen von Saatkugeln bis hin zu Energieberatung und dem Fernseh-Koch Alfred Fahr, der für nachhaltiges Kochen und Essen warb, reichte am Freitag und Samstag die Palette der Stationen und Infoangebote bei den „Nachhaltigkeitstagen“ in Selb. Gäste und Teilnehmer aus den Städten und Regionen Selb und Asch warfen im Rahmen der „Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen“ auch einen grenzüberschreitenden Blick auf Nachhaltigkeit.

Blick in den Kochtopf: Fernsehkoch Alfred Fahr zeigt auf, mit welch guten Zutaten biologisch nachhaltig gekocht werden kann. Foto: Jürgen Henkel

Die Aktion war zugleich Teil des Programms der „Klimatour 2023“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, die bayernweit für mehr Klimaschutz und weniger Energieverbrauch im Alltag wirbt. Und so hatte es sich Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) nicht nehmen lassen, die zweitägige Veranstaltung gemeinsam mit Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch im Beisein der neuen Porzellankönigin Annika I. zu eröffnen. Glauber zeigte sich begeistert von den Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen.

„Der Grafenmühlweiher ist ein besonderer Ort. Er lädt ein, die Seele baumeln zu lassen und das Lebensgefühl auch gemeinsam mit Freunden aus Tschechien zu feiern. Diese Freundschaftswochen mit über 70 Veranstaltungen werden wirklich gelebt“, so der Umweltminister. Glauber dankte Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch, der Stadtverwaltung und allen Akteuren und Förderern. „Es gab kräftezehrende Vorbereitungen und zwischendrin eine Pandemie. Aber alle Beteiligten haben alles daran gesetzt, dass dies gelingt. Die Freundschaftswochen sind hervorragend organisiert. Der Stadt Selb gilt großer Dank für dieses ambitionierte Projekt.“

Porzellan statt Plastik

Zum Thema Nachhaltigkeit mahnte der bayerische Umweltminister: „Drei Milliarden Plastikbecher pro Jahr werden in Deutschland verbraucht. Das Selber Porzellan steht für Nachhaltigkeit. Porzellan mit coolem Design hält über Generationen.“ Glauber machte aber auch deutlich: „Klimaschutz braucht Menschen und Partner, die dies mittragen. Heute gibt es oft maximale Forderungen und Ausgrenzungen bei dem Thema. Es ist wichtig, konkrete Ziele zu setzen und die Menschen mitzunehmen.“

Die Geschäftsführerin der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen Selb 2023 gGmbH Elisabeth Leurs hatte die schon zur Eröffnung zahlreichen Gäste der „Nachhaltigkeitstage“ begrüßt. Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch sagte: „Der Grafenmühlweiher ist eine der schönsten Spielstätten unserer Freundschaftswochen. Die Nachhaltigkeitstage lenken den Blick auf eine wesentliche Zukunftsfrage.“ Pötzsch dankte Umweltminister Glauber, der das Projekt der „Freundschaftswochen“ massiv unterstützt habe. „Hier sind viele bayerische und tschechische Partner am Start, und wir haben viele neue Erfahrungen gesammelt im Blick auf Partnerschaftsarbeit.“

Rundgang mit Minister

Landrat Peter Berek bezeichnete die Grenzregion als „gemeinsamen Wirtschafts- und Kulturraum“ und betonte: „Diese Freundschaftswochen setzen Zeichen und zeigen, wozu wir fähig sind. Kinder dürfen hier Nachhaltigkeit erleben.“ So gab es am Freitag auch Aktionen für Schulklassen. Beim Stand des Blühpakts Bayern gab es nicht nur Tipps zur insektenfreundlichen Gestaltung von Balkonkästen, sondern Kinder durften auch Saatkugeln herstellen. Schulklassen aus Selb und Asch konnten pädagogische Aktionen zum Thema Wasser und Klimawandel erleben.

Der zweite Bürgermeister von Asch, Pavel Matala, betonte in seinem Grußwort: „Es gibt in Tschechien und in Deutschland eine große Zahl von Skeptikern zum Klimawandel. Ich bin froh, dass die Freundschaftswochen die Frage der Nachhaltigkeit vor die Haustür der Menschen bringen. Deutschland, Tschechien und Europa sind zu klein, um den Klimawandel aufzuhalten. Aber es liegt an jedem Einzelnen, seinen Beitrag zu leisten.“ Nach der Eröffnung unternahmen Umweltminister Glauber, Oberbürgermeister Pötzsch und Landrat Berek einen Rundgang zu den einzelnen Stationen und kamen mit den Anbietern ins Gespräch.

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