Für Cineasten Vorfreude auf die Grenzland-Filmtage

Silke Meier
Auch 2023 finden die Grenzland-Filmtage – wie bei der 45. Auflage voriges Jahr – Foto: Archiv

Das Film-Festival in Selb findet ab 13. April noch einmal im Rosenthal-Theater statt, da das eigentliche Kino noch umgebaut wird. Eröffnet wird das Kino-Fest mit einem Film über das Filmsein. Es gibt ein Ukraine-Spezial, Kinderfilme und Super-8-Filme.

 
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Nicht mehr lange, und der Vorhang für die 46. Grenzland-Filmtage hebt sich. Am Donnerstag, 13. April, um 19 Uhr wird das Festival im Rosenthal-Theater in Selb mit einem Film über das Filmsein eröffnet.

„The Ordinaries“ ist inzwischen mehrfach preisgekrönt. Zuletzt gewann Regisseurin Sophie Linnenbaum den Preis für den Best Feature Film beim Filmfestival Türkei Deutschland in Nürnberg. Die Science-Fiction-Satire spielt mit den Haupt- und Nebenrollen der Filmwelt. Paula, die eine Hauptfigur mit packender Geschichte und Filmmusik sein möchte, arbeitet hart dafür. Sie ist Klassenbeste in der Schule für Hauptdarsteller. Musik mit großen Emotionen zu schaffen, gelingt ihr aber nicht. Auf der Suche danach lernt sie die Filmfehler kennen, die keinen Platz bekommen haben.

Gesellschaftsparabel zur Eröffnung

Die Gesellschaftsparabel wird von den Machern des Selber Festivals als ein Werk über Ausgrenzung und das Finden der eigenen Identität gesehen. „Sophie Linnenbaum ist wie ich ein Kind der 80er, eine Fränkin und Psychologin“, macht Vorsitzende Kerstin Fröber deutlich. Einige ihrer Kurzfilme seien bereits in Selb gelaufen. „Und jetzt freue ich mich riesig, dass sie mit ihrem wunderbaren Spielfilm die 46. Grenzland-Filmtage eröffnen wird!“

Die Freude auf die Regisseurin dieses erfolgreichen Spielfilm-Debüts bei den Festival-Veranstaltern ist also groß. Und das, obwohl das Selber Kino noch nicht als Spielort zur Verfügung steht. Fröber: „Wir drehen 2023 nochmal eine Ehrenrunde im Rosenthal-Theater.“ Es sei zwar eine große Herausforderung für ein Film-Festival, aber im vergangenen Jahr habe das Team der Grenzland-Filmtage bewiesen, dass ein Schauspielhaus auch ein gutes Lichtspielhaus sei.

Mehr ausländische Gäste

Anders als im vergangenen Jahr gibt es 2023 keinerlei Einschränkungen, und man erwartet mehr Gäste aus dem Ausland in Selb. Besonders die Ukraine haben Kerstin Fröber und Team im Blick. Am Freitag, 14. April, um 17.30 Uhr, wird es im Ballettsaal der Musikschule ein Ukraine-Spezial geben. Die Erlöse aus der Sondervorstellung werden an die Organisation „Filmmakers for Ukraine“ gespendet.

Die Kinderfilme laufen für die Schülerinnen und Schülern, die einen der ZuKi-Horte in der Region besuchen, schon vor der offiziellen Eröffnung, am Donnerstag, 13. April, ab 9.30 Uhr. Die Mädchen und Jungen sind Jury und wählen den ersten Gewinner. Den Preis – ein Porzellanobjekt von Rosenthal – stiftet Sabine Schaefer. Weitere Highlights sind der Filmtage-Brunch mit den Gästen der Partnerfestivals am Freitag, 14. April, um 10.30 Uhr im Jugend- und Kulturzentrum, Jam sowie die Stadtführung am Samstag, 15. April, um 10.30 Uhr.

Auch in Asch und Regensburg

Ein Bonbon für Nostalgiker wartet am Freitagabend in der Festivalkneipe „Jungbrunnen“ auf die Besucher. „Wie gut ein Super-8-Film aus den 70er-Jahren noch heute aussieht, sollte man sich nicht entgehen lassen“, betont die Vorsitzende.

Filme aus dem Selber Programm werden auch in Asch und Regensburg gezeigt. In Asch laufen die Produktionen am Freitag, 14. April, und am Samstag, 15. April. In den Kinos im Andreasstadel in Regensburg gibt es eine Auswahl osteuropäischer Filmen von Freitag, 14. April, bis Sonntag, 16. April.

Am Sonntag werden nach einem Frühstück im Jam traditionsgemäß die Preise an die Filmschaffenden verliehen. In den Genres Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilm entscheidet das Publikum über die Gewinner. Die Preise – Designervasen – sponsert Rosenthal. Die Sparkasse Hochfranken stiftet einen Nachwuchs-Förderpreis. Der Filmpreis der Stadt Selb wird für den besten osteuropäischen Film vergeben und die Independent Filmakademie Fichtelgebirge verleiht den Indie-Award, gestiftet von Probau Massivhaus.

Nach der Verleihung werden die Gewinnerfilme im großen Haus und im Ballettsaal im Rosenthal-Theater ein zweites Mal gezeigt. „Und dann rocken wir nochmal richtig die Bühne, wenn der erste Fichtelgebirgskrimi als Kinofilm große Premiere feiert!“, sagt Fröber. Am Sonntag, 16. April, ist für 18 Uhr die Krimikomödie „Impfdrutschala“ angekündigt; Regie Michael von Hohenberg. Das gesamte Programm wird am Samstag, 1. April, um 19 Uhr in der Festivalkneipe „Jungbrunnen“ vorgestellt.

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