Livestream Kann die Pribyl-Elf nachlegen?

Thomas Schuberth-Roth
Befreites Lachen nach dem Heimsieg gegen Don Bosco Bamberg: der Hofer Trainer Roman Pribyl (links) mit seinem Co-Trainer Michal Kycek Foto: Mario Wiedel

Der Fußball-Bayernligist SpVgg Bayern Hof gibt seine Visitenkarte an diesem Mittwoch beim FC Sand ab. An Selbstbewusstsein sollte es den Spielern nicht mangeln. Das Spiel können Sie ab 18.30 Uhr hier live sehen.

 
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Hof - Es ist schon das vierte Spiel innerhalb von elf Tagen – und das zweite, bei dem die SpVgg Bayern Hof auswärts ran muss: An diesem Mittwoch, 18.30 Uhr, gastiert die Mannschaft von Roman Pribyl beim FC Sand. Alles andere als eine leichte Aufgabe, auch wenn der Ligakonkurrent Saison für Saison um den Klassenerhalt kämpft. Auch in dieser Spielzeit rechnen die Verantwortlichen in Sand mit nichts anderem.

Das letzte Gastspiel der Hofer in Unterfranken liegt fast zwei Jahre zurück. Am 28. September 2019 unterlagen die Oberfranken glatt mit 0:4 – der heutige sportliche Leiter Fulvio Bifano wird sich erinnern, er saß als Trainer auf der Bank. Die damaligen Sander Torschützen, Shaban Rugovaj, der einen Hattrick fabrizierte, und Danny Schlereth müssen die Hofer nicht mehr fürchten. Die Sander hatten zahlreiche Abgänge zu verkraften, setzen nun wie Hof auf die Jugend.

Wellental

Wer mit dem Projekt „Jugend forscht“ aber ernst macht, muss sich auf Wellentäler einstellen. So eines hat die Pribyl-Elf in der vergangenen Woche durchgemacht: Einem herben 1:7-Dämpfer folgte ein fulminanter 4:1-Sieg. Die Frage ist: Gelingt es der Mannschaft, den Schwung aus der zweiten Hälfte des Spiels vom Samstag auf den Rasen in Sand mitzunehmen? Das Selbstbewusstsein jedes Einzelnen und das Vertrauen in die Stärke des Teams sollten durch den klaren Erfolg gegen die DJK Don Bosco Bamberg zurück sein, nachdem diese wichtigen mentalen Eigenschaften bei der vorherigen Schlappe sicher etwas angekratzt waren. Auch wenn der Auftritt von Don Bosco durchaus als harmlos bezeichnet werden darf – der DJK-Trainer sprach gar vom schlechtesten Spiel seines Teams seit Langem –, so gilt ja doch, dass eine Mannschaft nur so gut spielen kann, wie der Gegner sie lässt.

Die Pribyl-Elf hat nun mal nichts zugelassen. Vor allem in den zweiten 45 Minuten bot sie ein Umschaltspiel, das mitunter herrlich anzuschauen war. Zugegeben, Bamberg bot die Räume bei Ballverlust fast wie auf dem Präsentierteller an, doch wie Hof die sich bietende Tiefe des Raumes zu nutzen wusste, war schon beeindruckend. Alle Tore waren fein herausgespielt, und jedes taugte gut und gerne fürs Fußball-Lehrbuch. Das einzige Manko: die Chancenverwertung. Am vergangenen Samstag fiel das aber nicht weiter ins Gewicht.

Kyndl zurück im Kader

An diesem Mittwoch steht Matej Kyndl nach seiner Rotsperre wieder im Kader. Der 28-Jährige ist einer, der wie Neuzugang Tomas Petracek weiß, wo das Tor steht. In der vergangenen Corona-Saison war er der Torschütze vom Dienst. Manche nannten ihn die Hofer Lebensversicherung für die Bayernliga. Doch ob er in Sand auflaufen wird, ist lange noch nicht ausgemacht. Roman Pribyl ist ein Trainer alter Schule. Der 57-jährige Coach dürfte die alte Fußballerweisheit kennen, wonach man ein siegreiches Team besser nicht ändern solle – „never change a winning team“.

Darauf angesprochen, meint er, dass die Startelf gegen Don Bosco ja das erste Mal so zusammengespielt habe. Er habe seine Aufstellung gegen Sand zwar schon im Kopf, wolle sie aber nicht verraten. Nur so viel sagt er dann doch, dass ihm die Leistung aller gegen Don Bosco sehr gefallen habe. Und: „Neben Kyndl wird auch Elia Bifano im Kader stehen. Seine Maske passt jetzt.“ Der Trainer hat damit nun also weitere Optionen auf der Bank, sollte das Spiel nicht in die gewünschte Richtung laufen. Insofern kann er von außen dann neue Impulse setzen – falls er es für notwendig erachtet.

Trainer mit Gespür

Am vergangenen Samstag war Letzteres offenbar nicht der Fall. Pribyl ließ die Mannschaft durch- und sich möglicherweise auch einspielen. Er wechselte erst in allerletzter, also der 90. Minute – und auch das wohl nur, damit sich Andreas Knoll und Cedric Drewanz den verdienten Sonderbeifall für ihre überragende Leistung abholen konnten. Pribyl, ein Trainer eben mit feinem Gespür, der auch auf diese Art, seinen Spielern Dank zu zollen weiß.

Was erhofft er sich nun für die Partie in Sand? Eine ebenso gute Partie seiner Jungs? „Jedes Spiel läuft anders. Wichtig ist dabei aber immer, fokussiert zu sein und voll konzentriert von Beginn an.“ Nur dann könne am Ende auch Zählbares herausspringen. Denn: „Eines ist schon klar, dass wir nicht mit leeren Händen heimfahren wollen.“

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