Fußball Eine ganze Mannschaft steht im Tor

und Martin Rank
Istanden bei der SG Foto: /Katharina Hübner

Saisonendspurt in der Kreisklasse Frankenwald. Sportlich besitzt der letzte Spieltag keine Relevanz mehr – auch nicht für Ahornberg-Leupoldsgrün. Die SG steht im Mittelfeld, machte während der Serie aber durch notgedrungene Vielfalt von sich reden.

 
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Wenn die SG Ahornberg-Leupoldsgrün am Sonntag um 16 Uhr in der Fußball Kreisklasse Frankenwald die Zweite des FC Frankenwald empfängt, ist es das letzte Punktspiel einer, für die Gastgeber, äußerst außergewöhnlichen Spielzeit. Außergewöhnlich im Bezug auf die Planstelle zwischen den Pfosten, denn in der nun zu Ende gehenden Serie kamen bei der SG sage und schreibe elf verschiedene Torhüter zum Einsatz.

Nötig wurde die Odyssee der Torhütersuche begann im Juli 2021 in Nordhalben. Im letzten Vorbereitungsspiel riss sich Stammtorhüter Andreas Hohberger das Kreuzband. In diesem Spiel wurde er vom 18-jährigen Außenstürmer Phillip Seuß vertreten, der sich an Torhütererfahrungen aus der D–Jugend erinnern konnte und seinen Teil zum 2:0-Sieg der SG beisteuerte. Seuß war für die ersten beiden Punktspiele jedoch noch nicht spielberechtigt. Offensivkraft Noah Lehmann sprang als Nummer drei in die Presche und empfahl sich mit gleich zwei Zu-Null-Spielen als dauerhafte Zwischenlösung. Doch beim Aufwärmen vor dem Punktspiel gegen Wölbattendorf entschied sich Lehmanns Zeigefinger dann eine andere Richtung zu nehmen, als der Rest der Hand. Immerhin stand mit Phillip Seuß ein adäquater Ersatz ja bereit. Dessen Startbilanz (zwei Siege mit jeweils nur einem Gegentor) konnte sich ebenfalls sehen lassen – bis zur Urlaubszeit. Lehmanns Finger war noch nicht heile, die SG somit zum nächsten Experiment gezwungen. Innenverteidiger Jonas Leupold wurde also der Vierte, der sich beim Kreisklassisten für ein Spiel als Torwart versuchte. Denn inzwischen hatte sich die Vereinsführung bemüht und konnte mit der Verpflichtung des bezirksligaerfahrenen Daniel Bode als Nummer fünf endlich wieder einen „Gelernten“ zwischen die Pfosten stellen.

Doch dann verletzte sich auch Bode schon im zweiten Spiel seiner Amtszeit gegen Naila. So wurde für die nächste Partie gegen Gefrees der ehemalige Ahornberger Aufstiegstorwart Alexander Bauer als sechster Keeper reaktiviert. Bis zur Winterpause gab es zwischen Bauer, Phillip Seuss und Bode dann ein munteres Bäumchen-wechsel-dich im SG Tor.

„Die einzige Konstante auf der Torhüterposition war die Inkonstante“, bringt der 1. Vorstand der SG, Martin Rank, auch den weiteren Saisonverlauf auf den Punkt. Die nächsten Experimente folgten in der Wintervorbereitung. Nach erneut Leupold versuchte sich auch Trainer Marko Stanislaw (Nummer sieben) selbst, belies es nach neun Gegentoren aber beim Versuch. Im Vorbereitungsspiel gegen Kasendorf II feierte schließlich Altherren-Torjäger Tino Beck als achter Keeper sein Debüt. Doch private Gründe verhinderten seinen Einsatz zum Re-Start und so hielten in Geroldsgrün Phillip Seuß (die ersten 20 Minuten) und dann Mittelstürmer Nino Lassek (Keeper Nummer zehn) die Null.

Im nächsten Spiel in Wölbattendorf konnte dann Bode wieder wieder ins Tor, war über Ostern aber verhindert. Weil Phillip Seuß aber gerne als Feldspieler auflaufen wollte, stellte sich jetzt mit Bruder und Innenverteidiger Sebastian Keeper Nummer elf zwischen die Pfosten. Nach einer weiteren kurzen Bode-Ära stand die letzten Saisonspiele dann schließlich wieder Beck im SG-Tor.

Trotz allem spielte Ahornberg-Leupoldsgrün konstant im vorderen Tabellendrittel, rutschte erst durch drei Niederlagen in den letzten vier Spielen auf derzeit Platz sieben. Im letzten Spiel könnte noch Platz sechs erreicht werden – ebenso das zehnte Zu-Null-Spiel der Saison. Für nächste Saison zeichnet wieder mehr Kostanz ab – Stammtorhüter Andreas Hohberger steht zur Vorbereitung wieder zur Verfügung.

Sonst sind die Entscheidungen in der Kreisklasse Frankenwald gefallen. Der ATSV Münchberg-Schlegel steigt als Meister auf, der FSV Naila spielt die Aufstiegsrelegation. Die Relegation nach unten bestreitet der FC Höllental II, der VfB Wölbattendorf steigt ab. Sonst geht es nur noch um die Goldene Ananas und die Frage: Bringt die SG Ahornberg-Leupoldsgrün gegen den FC Frankenwald II vielleicht noch Keeper Nummer zwölf zum Einsatz? MR

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