Fußball-Landesliga Kickers Selb fällt auseinander

Stefan Specht
Hielt zunächst stark, patzte aber vor dem Forchheimer Führungstreffer: Kickers-Torwart Sebastian Schirmer. Foto: Niklas Vom Ende

Der Fußball-Landesligist kassiert zum Trainerdebüt von Waldemar Schneider eine deprimierende 1:7-Niederlage in Forchheim. Dabei hält das Team lange ordentlich mit.

 
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Forchheim bleibt kein gutes Pflaster für den Fußball-Landesligisten Kickers Selb: Beim dritten Gastspiel gab es dort die dritte Niederlage. Und die fiel mit 1:7 auch noch richtig heftig aus. Schon vor dem Anpfiff standen die Vorzeichen äußerst ungünstig, denn mit Maximilian Christl und Kerim Araci fielen in dem ohnehin schon dünn besetzten Aufgebot zwei Akteure krankheitsbedingt kurzfristig aus, so dass Waldemar Schneider bei seinem Debüt als Spielertrainer gerade einmal mit 13 Spielern antreten konnte. „Da fehlt es bei uns einfach in der Breite des Kaders, das ist dann auch der Quantitäts-Qualitäts-Unterschied“, musste der neue Coach nach dem Schlusspfiff deprimiert feststellen.

Dabei sah es in den ersten 45 Minuten absolut nicht nach einem solch klaren Endergebnis aus. Die Kickers versteckten sich nicht, suchten den Weg nach vorne und kamen zu ersten Torannäherungen. Nach knapp zehn Minuten brannte es jedoch hinten lichterloh. Zwei Mal Torhüter Sebastian Schirmer und ein Mal ein Selber Abwehrbein verhinderten in höchster Not einen Rückstand. Wenig später wurde der stark beginnende Schirmer allerdings zur tragischen Figur. Nach einem Rückpass vertändelte er wenige Meter vor dem Tor den Ball gegen Yannick Kupfer, der sich mit dem 1:0 bedankte.

Die Gäste ließen sich davon aber nicht beirren und gestalteten die Partie auf katastrophalem Rasen weiter ausgeglichen. In der 40. Minute traf Eduard Root aus Abseitsposition ins Forchheimer Netz, auf der Gegenseite bewahrte Schirmer seine Elf vor einem weiteren Einschlag. „Wir haben eine gute erste Halbzeit mit einigen guten Möglichkeiten gespielt und kriegen durch einen individuellen Fehler das Gegentor“, zog Coach Schneider Zwischenbilanz.

Effektive Hausherren

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs zeigten die Selber gute Ansätze, die Effektivität lag jedoch auf der Seite der Heimelf. Ihre erste Torchance vollendete Jonas Hager zum 2:0. Kurz darauf hätten die Kickers den Anschlusstreffer machen müssen. In Überzahl liefen sie auf das gegnerische Tor zu, zögerten aber zu lange mit dem Abschluss. Das rächte sich schnell. Erneut war die linke Abwehrseite offen, nach einer Flanke kam Patrick Hoffmann frei zum Schuss und ließ Schirmer keine Chance.

Diese beiden Treffer zeigten bei den Gästen eine spürbare Wirkung – und spätestens, als die Platzherren mit einem abgefälschten Distanzschuss ihren Vorsprung ausbauten (69.), war die Partie vorzeitig entschieden. Ab der 80. Minute hatten die Forchheimer noch leichteres Spiel und nutzten ihre Freiheiten drei weitere Male aus. Roots Ehrentor zum Endstand hatte nur noch statistischen Wert. „Anfang der zweiten Halbzeit schaffen wir es nicht, Tore zu machen, und kassieren in den Gegenzügen das 2:0 und 3:0. Danach fallen wir komplett auseinander“, umschrieb Kickers-Spielertrainer Schneider, der sich einen besseren Einstand gewünscht hätte, die wohl entscheidende Phase des Spiels.

SpVgg Jahn Forchheim: Bezold – Sinelis, Rupp, N. Schwab, Kühn (65. Noppenberger), T. Hofmann, Hager, F. Hofmann, F. Schwab, Kupfer (80. Mönius), Kreisel (46. Hoffmann).

Kickers Selb: Schirmer – Kaschel, Deniz, Schneider, Watzlawik, Rietsch, Bösel, Vonzin (46. Bafra), Caliskan (72. Wolf), Tonka, Root.

Schiedsrichter: Seifert (TSV Pfaffendorf). – Zuschauer: 150. – Tore: 1:0 Kupfer (15.), 2:0 Hager (49.), 3:0 Hoffmann (52.), 4:0 F. Hofmann (69.), 5:0 Hoffmann (78.), 6:0 T. Hofmann (82.), 7:0 Hager (84), 7:1 Root (86.). – Gelb-Rot: Tonka (88., Meckern).

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