Fußball-Landesliga Röslauer Blitzstart in Mitterteich

R.G
Julian Ponader (rechts) erzielt bereits nach 38 Sekunden die Röslauer Führung. Der Mitterteicher Sebastian Bilz kann den platzierten Schuss nicht verhindern. Foto: /Rudi Gebert

Der FC Vorwärts gewinnt das Landesliga-Derby mit 3:1, führt schon nach vier Minuten mit 2:0. Die Fichtelgebirgler setzen sich damit in der Spitzengruppe fest. Bei den Stiftländern soll Frantisek Nedbaly neuer Trainer werden

 
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Mitterteich - „Wir sind topmotiviert und wollen im Derby liefern“, hatte Rainer Fachtan, der Sportliche Leiter des SV Mitterteich, vor dem Derby gegen den FC Vorwärts Röslau gesagt. Es blieb ein frommer Wunsch, denn das Schlusslicht der Landesliga Nordost verlor mit 1:3 (1:2) und kassierte damit die achte Niederlage in Folge. Für das Interimstrainer-Duo Martin Bächer und Mauricio Göhlert, das die Verantwortung nach dem Rücktritt von Martin Schuster übernommen hatte, war es die zweite Pleite. Julian Ponader traf für Röslau bereits nach 38 Sekunden, Sebastian Knoblauch legte in der vierten Minute das 2:0 nach – ein Traumstart für Röslau.

„Wir haben den Start völlig verschlafen und bekommen zu leicht die Gegentore“, beklagte Martin Bächer den 0:2-Rückstand nach vier Minuten. „Zwischen Minute 10 und 90 haben wir gut mitgehalten. In der zweiten Halbzeit hatten wir drei, vier Möglichkeiten, aber im Abschluss fehlte die Konsequenz. Wir können uns eben keinen Stürmer zaubern“, meinte Bächer.

Röslaus Trainer Andreas Lang sprach an seiner früheren Wirkungsstätte von einem Traumstart seiner Mannschaft. „Das frühe 2:0 war eigentlich schon die halbe Miete“, befand er. Nach dem Anschlusstreffer habe man Mitterteich wieder ins Spiel kommen lassen. „In der zweiten Halbzeit war es ein reines Kampfspiel mit nur wenigen zwingenden Chancen. Doch aufgrund unserer starken Anfangsphase geht unser Sieg voll in Ordnung.“

Das Duo Bächer/Göhlert hatte im Tor einen Wechsel vorgenommen: Statt Dominik Pautsch stand Mert Selvi zwischen den Pfosten. Nach 38 Sekunden wurde Selvi eiskalt erwischt. Julian Ponader traf mit einem Linksschuss zum 1:0 für Röslau ins lange Eck. Und der Tabellendritte legte nach: Nach einem Freistoß aus halblinker Position stand Sebastian Knoblauch am Fünfmeterraum völlig frei und erhöhte auf 2:0 (4. Minute). Die beiden Treffer zeigten Wirkung bei Mitterteich, beim SVM lief zunächst nichts zusammen. Da auch Röslau nichts mehr nach vorne machte und nur das Ergebnis verwaltete, verflachte die Partie. Als Thomas Wildenauer (38.) den ersten gefährlichen Angriff zum Anschlusstreffer abschloss, war Mitterteich plötzlich wieder im Spiel. In der zweiten Halbzeit war es ein Kampfspiel mit wenigen Torraumszenen. Mitterteich war feldüberlegen, versuchte es immer wieder mit langen Bällen, kam aber kaum gefährlich vor das Röslauer Gehäuse. Röslau hätte bei zwei guten Konterchancen schon eher für die Entscheidung sorgen können. So dauerte es bis 88. Minute, bis Kaan Gezer auf herrliche Vorarbeit des eingewechselten Patrick Lima den Deckel draufmachte und die Fichtelgebirgler durchatmen konnten.

Mit diesen Sieg setzen sich die Röslauer in der Spitzengruppe der Landesliga-Nordost, Gruppe A, fest. Der Rückstand auf Tabellenführer FC Herzogenaurach beträgt nur noch einen Zähler.

Doch das interessiert Trainer Andreas Lang vorrangig nicht. Sein Fokus gilt schon jetzt dem Fichtelgebirgs-Derby am kommenden Samstag um 14 Uhr gegen Kickers Selb. Durch den Sieg in Mitterteich und dem gleichzeitigen Patzer der Kickers gegen Herzogenaurach haben die Röslauer zehn Punkte Vorsprung auf die Selber.

Ob auf Mitterteicher Seite am Samstag Bächer und Göhlert noch auf der Trainerbank sitzen, wird sich zeigen. Fachtan hatte am Freitag finale Gespräche mit dem Schuster-Nachfolger und eventuell für Anfang der Woche die Vollzugsmeldung angekündigt. Angeblich soll der frühere Mitterteicher Stürmer Frantisek Nedbaly ein heißer Kandidat sein.

SV Mitterteich: Selvi, Wildenauer, Paulus, Stauber (81. Laurentin Göhlert), Bilz, Grünauer (81. Justin Göhlert), Federer, Lauterbach, Dobras (90.+1 Kahrig), Strehl, Drechsler

FC Vorwärts Röslau: Blechschmidt, Krassa, Knablauch, Benker, Hofweller (60. Mal), Hermann, Brunner, Ponader (70. Dadder), Onarici (82. Lima), Gezer, Grießhammer (90. Röthlingshofer)

Schiedsrichter: Jonas Kohn (SC Germania Amberg). – Zuschauer: 270. – Tore: 1. Min. Ponader 0:1, 4. Min. Knoblauch 0:2, 38. Min. Wildenauer 1:2, 88. Min. K. Gezer 1:3. R.G

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