Im Zimmer der 25-jährigen Ariane Pollak aus Wunsiedel schreit vieles nach dem prototypischen „Mädchen“: Kleine Deko-Elemente stehen verteilt im Raum. Ein großer goldumrandeter Spiegel hängt neben dem Schreibtisch. Auf dem Boden ein weißer, flauschiger Teppich. An den Wänden Poster von Stränden und eine Lichterkette aus kleinen LED-Sternchen. Die Farbauswahl: Pastell. Für ihr Gaming-Equipment mag sie leuchtende Neon-Farben: Ihre Tastatur blinkt in rosa, lila, gelb, blau. Ihre rosa Kopfhörer blinken synchron zur Maus-Beleuchtung in Konkurrenz dazu. „Ich finde das halt schön“, sagt sie fast entschuldigend. Frauen im Gaming – immer mit einer Spur Rechtfertigung in der Stimme. Ariane Pollak ist sich der Klischees bewusst, und kämpft dagegen an. Frauen sind im Gaming selbstverständlich ambivalent – doch gerade dort oft mit prototypischen Vorstellungen konfrontiert.