gebrauchtes Mobiliar
Das Konzept von weitergeben.org ist so einfach wie unproblematisch: Auf der Webseite der Initiative können die Firmen und Ämter ihre Gebraucht-Möbel einstellen. „Dann geht das Angebot weiter in unseren Verteiler“, erklärt Prokscha. „Wir haben deutschlandweit den einzigen Verteiler für gemeinnützige Einrichtungen, die Möbelspenden haben wollen.“ Die Interessenten können dann direkt mit dem Anbieter in Kontakt treten. Die Abnehmer kommen dabei nicht nur aus dem deutschsprachigen Raum. Auch nach Spanien, Kroatien oder Rumänien werden die Gebraucht-Möbel vermittelt, vor allem Schul-Equipment. „Der Bereich Logistik ist bei uns aber nicht mit drin“, sagt Prokscha, „damit beschäftigen wir uns vielleicht irgendwann später.“ Im Moment sei er froh, dass weitergeben.org nicht auch noch den Transport der Möbel anbiete. „Die Kosten und die fehlenden ukrainischen Fahrer stellen dabei gerade ein großes Problem dar.“
Sozial-ökologisches
Projekt
Hinzu kommt, dass Prokscha aktuell als Einziger in Vollzeit die Möbel-Vermittlung betreut. Ansonsten helfen Ehrenamtliche bei dem „sozial-ökologischen“ Projekt, wie es Prokscha bezeichnet. In erster Linie gehe es schließlich um die Schonung von Ressourcen und Nachhaltigkeit. Die bayerische Möbelindustrie habe sich diesen Themen bisher kaum angenommen, meint Prokscha. Der soziale Aspekt von weitergeben.org komme hingegen durch die Vermittlung an Vereine und gemeinnützige Einrichtungen zum Tragen.
Erfolgreich bei
Nachhaltigkeitswettbewerb
Das Konzept fand und findet großen Anklang. In diesem Jahr ging weitergeben.org als einer der Sieger aus der „Circular City Challenge“ hervor. Bei dem Wettbewerb ging es darum, umweltfreundliche und nachhaltige Konzepte aus der Kreislaufwirtschaft zu präsentieren. Das Hofer Projekt ist eines der acht Finalisten, die am 16. Juni in Berlin vorgestellt werden. Ein Preisgeld gibt es zwar nicht, doch haben die Gewinner gleich direkten Kontakt zu potenziellen Geschäftspartnern und Investoren. Für Prokscha hat sich die Teilnahme an dem Wettbewerb bereits gelohnt. „Das Berliner Bezirksamt Spandau hat wegen der Aktion Kontakt mit uns aufgenommen.“
Durch die neu gewonnene Aufmerksamkeit dank des Wettbewerbs hofft Prokscha auch auf neue Geldgeber. Denn: weitergeben.org soll weiter wachsen, braucht dafür aber finanzielle Unterstützung. Aktuell liefen Gespräche mit den Ländern Berlin, Bayern und Hessen. Es brauche aber weitere Partner, damit im ersten Schritt die Vermittlung der Möbel aus gewerblicher und behördlicher Hand standardisiert ablaufen könne. Wenn das reibungslos funktioniere, könne man sich daran machen, auch die gebrauchten Möbel von Privatpersonen zu vermitteln. Das ist aktuell noch nicht möglich. Geschäftspartner aus Oberfranken hatte weitergeben.org übrigens noch nicht, bedauert Prokscha. Immerhin gab es bereits mit der Stadt Hof Gespräche, „die sehr gut gelaufen seien.“ Auch mit dem Hofer Landratsamt ist ein Treffen geplant.