Am 30. Juni 1908 kam es ebenfalls in Russland zu einer Asteroidenexplosion. In Sibirien fegte die Druckwelle Millionen Bäume auf einer Fläche fast so groß wie das Saarland weg. Wegen dieser Naturkatastrophe riefen die Vereinten Nationen 2016 den 30. Juni zum Internationalen Asteroidentag aus.
Asteroiden-Risikoliste der Esa
Ab einer Größe von 50 Metern muss man Koschny zufolge über eine absichtliche Ablenkung nachdenken. Asteroid „Apophis“ mit rund 300 Metern Durchmesser sei ein solcher Kandidat gewesen. Lange glaubte man, dass der Brocken im Jahr 2068 Kollisionspotenzial mit der Erde hat. Inzwischen wurde der Asteroid wurde aus der Risikoliste der Esa gestrichen.
Wenn ein Asteroid auf die Erde zukommt, hat man Harris zufolge nicht viele Optionen. Da müsste man versuchen, mit einer Reihe von atomaren Sprengköpfen die Bahn abzulenken. „Das würden wir aber Jahrhunderte im Voraus wissen. Wir sind sicher, dass nichts am Himmel ist, das die Erde treffen könnte, das größer ist als ein Kilometer.“
Vorbereitet auf den Ernstfall
Vorbereitet auf etwaige Gefahren aus dem All möchten die Raumfahrtbehörden dennoch sein. Schon heute wird der Himmel gescannt und nun starten Esa und Nasa ein gemeinsames Projekt, um erstmals in der Geschichte der Raumfahrt den Orbit eines Asteroiden verändern. Die US-Sonde „Dart“ soll 2022 in 150 Millionen Kilometer Entfernung in den kleineren Brocken eines Doppelasteroiden einschlagen.
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2024 soll dann die nach einer griechischen Göttin benannte und vom Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt gesteuerte Mission „Hera“ starten und den „beschossenen“ Asteroidenteil untersuchen. Zerstören wolle man den Asteroiden aber nicht. „Die Dinger kaputt zu machen, so wie Bruce Willis das tut, ist nicht gut, weil dann die ganzen Brösel auf die Erde fallen“, sagt Koschny mit Blick auf den Katastrophenfilm „Armageddon“.