Geiselnahme Dresden So erlebte eine Bayreutherin die dramatischen Stunden

Wegen einer Geiselnahme war die Altmarkt-Galerie gesperrt Foto: dpa/Sebastian Willnow

Die Geiselnahme mitten in der Dresdner Innenstadt hat viele Besucher und Touristen schockiert. Auch eine Besucherin aus Oberfranken.

 
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Bei den Menschen in der Dresdner Innenstadt war am Samstag die Fassungslosigkeit zu spüren. Kerstin Berthold und ihr Mann aus der Nähe von Bayreuth hatten ihr Auto in der Tiefgarage der Altmarktgalerie geparkt und wurden am Vormittag Augenzeugen des Polizeieinsatzes. „Wir kamen mit dem Fahrstuhl nach oben und sahen Polizisten mit der Waffe in der Hand“, erzählt die Frau. Einer habe gerufen, dass alle so schnell wie möglich das Gebäude verlassen sollen. Dann sei alles ganz schnell gegangen. So wie die Bertholds wurden viele Menschen überrascht, die den Samstag bei einem Einkaufsbummel in der Dresdner Innenstadt verbringen wollten. „Man bekommt eine Ahnung davon, wie schnell das Leben vorbei sein kann!“, sagt eine junge Frau, als sie den Hintergrund der Absperrungen und der Polizeipräsenz erfährt.

Von diesem Schock ist zumindest auf dem Striezelmarkt schon am Abend aber kaum mehr etwas zu spüren. Besuchermassen drängen sich dort wieder dicht an dicht zwischen Riesenrad und Glühweinstand. Schneeflocken fallen, der Geruch von gebrannten Mandeln erfüllt die Luft.“Ich habe davon übers Radio erfahren“, sagt der 17-jährige Fabian. „Ich fühle mich sicher, weil ich ja weiß, dass die Polizei alles unter Kontrolle hat und es vorbei ist.“ Seine Cousine Emilia (18) wollte eigentlich am Mittag mit ihrer Mutter in die Altmarktgalerie. „Unsere Oma hat uns geschrieben, dass da was passiert ist und wir vorsichtig sein sollen.“

An den Adventstagen sind viele Menschen in der Dresdner Innenstadt unterwegs. Der Striezelmarkt ist ein beliebtes Ziel für viele Busreisen – auch aus Oberfranken. Auch eine 64-köpfige Reisegruppe aus Kronach wollte eigentlich am Samstag den Striezelmarktbesuchen. Wegen der Geiselnahme war aber die Einfahrt in die sächsische Hauptstadt nicht möglich. Das Busunternehmen disponierte um – es ging dann nach Leipzig.

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