Lena Dvorak ist die Ansprechpartnerin bei der Böhme GmbH Wertstofferfassung: Sie wohnt in Röthenbach bei Arzberg und kennt den Landkreis Wunsiedel wie ihre Westentasche. „Natürlich ist uns bewusst, dass eine Umstellung des gesamten Sammelsystems für Leichtverpackungen auch immer einige Fragen bei Bürgern hervorruft“, so Dvorak. „Dafür haben wir extra eine Internetseite erstellt, die viele Fragen zur Umstellung und zur zukünftigen Verpackungsentsorgung im Vorfeld beantwortet.“ Unter „www.meine-gelbe-tonne.de“ werden sowohl die organisatorischen Dinge der kommenden Monate erklärt, es wird aber auch erläutert, was überhaupt in die Gelben Tonnen geworfen werden darf und was ganz bestimmt nichts darin verloren hat. Zusätzlich kann man sich bei weitergehenden Fragen auch telefonisch unter der kostenlosen Hotline 0800/2634632 oder per E-Mail unter GelbeTonne@entsorgen.de an die Experten bei Böhme wenden. „Wir bitten allerdings schon jetzt um Verständnis, dass die Beantwortung einer Vielzahl von Anfragen unter Umständen etwas Zeit in Anspruch nehmen kann“, so Lena Dvorak.
Schon heute gehen Anfragen bei Böhme ein, wenn Grundstückseigentümer überhaupt keine Möglichkeit sehen, die neue Gelbe Tonne oder gar mehrere weitere Tonnen für größere Wohnanlagen unterzubringen. Grundsätzlich orientiert sich die baldige Verteilung der Tonnen an den vorhandenen Papiertonnen: Wer eine Papiertonne hat, wird in den kommenden Wochen eine Gelbe Tonne gleicher Größe erhalten.
Weil die Planungen zur Auslieferung der Tonnen bereits kurz vor dem Abschluss stehen, können Änderungen wie zum Beispiel eine Abbestellung vor der Verteilung nur noch bis spätestens 25. Januar berücksichtigt werden. Alle Abbestellungen und Änderungen, die danach bei der Böhme GmbH Wertstofferfassung eingehen, können erst nach der Verteilung der Tonnen bearbeitet oder korrigiert werden. „Trotz aller akribischen Vorbereitung stellen wir uns schon darauf ein, dass wir in den ersten Wochen nach Abschluss der Tonnen-Verteilung im April und Mai noch kräftig unterwegs sein werden“, so Geschäftsführer Stefan Böhme.
Anders als bei der kommunalen Sammlung von Papier, Bioabfall und Restmüll, die durch das KuFi erfolgt, gelten für die Sammlung von Verpackungen die Regelungen des Verpackungsgesetzes. Dieses berechtigt zum Beispiel Gewerbebetriebe nur unter bestimmten Voraussetzungen, eine Gelbe Tonne zu nutzen. Gewerbebetriebe dürfen nämlich nur dann kostenfrei über dieses System entsorgen, wenn die Art und Zusammensetzung der Verpackungsabfälle der eines Privathaushalts entsprechen. Auf keinen Fall dürfen andere Abfälle oder gar Produktionsreste über dieses System entsorgt werden.
Von 1993 bis 2004 wurden an den Wertstoffinseln die drei Glasfarben Weiß-, Grün- und Braunglas, Dosen und Leichtverpackungen in nur einem Container mit fünf getrennten Kammern gesammelt. Von 2004 bis 2021 wurden Leichtverpackungen in separaten Behältern gesammelt. Während sich die Sammlung von Glas auch in Zukunft nicht ändern wird, werden die Behälter für Leichtverpackungen nach dem 1. April von den Wertstoffinseln abgezogen. Auch die getrennte Sammlung von Leichtverpackungen auf den Wertstoffhöfen im Landkreis Wunsiedel wird dann eingestellt.
Die technische Weiterentwicklung führt vor allem bei Kunststoffverpackungen dazu, dass heute in voll automatisierten Sortieranlagen aus einem sauberen Verpackungsgemisch bessere Einzelstoffe aussortiert werden können, als die Trennung der einzelnen Kunststoffe durch die Bürger am Wertstoffhof zuletzt hervorbrachte. Nahinfrarot-Sortierautomaten erkennen verschiedene Kunststoffarten und Materialkombinationen.
Lediglich für Einzelfälle sind zukünftig auf den Wertstoffhöfen noch kleinere Behälter für gemischte Kunststoffverpackungen vorhanden – falls die Gelbe Tonne eines Haushalts einmal nicht ausreicht oder vergessen wurde, die Tonne zur Leerung bereitzustellen. red