Gemeinde Tröstau Internetversorgung mit Lücken

Der Mobilfunkmast zwischen Vordorf und Leupoldsdorf ist seit Sommer in Betrieb. Foto: Schi.

Die Bürger in Vordorf sind Größtenteils zufrieden. Für weiterhin bestehende Probleme sind auf kurz oder lang Lösungen in Sicht.

 
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Kaum Kritik seitens der Einwohner hat es bei der Bürgerversammlung im Tröstauer Ortsteil Vordorf gegeben. Lediglich zwei Themen, die die Bürgerinnen und Bürger bereits seit Jahren beschäftigen, monierten die Zuhörer: die schlechte Verbindung zum Internet und den Radwegausbau zwischen Vordorf und Meierhof.

Unter dem Punkt „Abgeschlossene Projekte“ hakte Bürgermeister Rainer Klein unter anderem den „Mobilfunkstandort Vordorf“ ab. Die Telekom habe hier zwischen dem Ort und der Kompostieranlage einen neugebauten Mobilfunkmasten im Sommer in Betrieb genommen. „Dazu gibt es zwei Meinungen“, erklärte der Rathauschef. Und diese Meinungen taten die Besucher der Versammlung kund. Während im benachbarten Waffenhammer nun die Internetverbindung stehe, gebe es in Vordorf, Vordorfermühle und in Vierst nach wie vor Probleme, beziehungsweise keinerlei Verbindung, monierten einige Vordorfer. Der Bürgermeister versprach, hier noch einmal Kontakt zum Betreiber Telekom aufzunehmen. Um den Brückenradweg mit dem Egerradweg zu verbinden, fehlt ein wichtiges Teilstück – nämlich zwischen Vordorf und Meierhof. Die beiden Dörfer trennen nur wenige Hundert Meter und eine Sprachgrenze, aber auch ein fehlender Radweg. Dies monierte Karin Bornschlegel in der Versammlung. Beim Landratsamt habe sie demnach die Auskunft erhalten, dass dieses Teilstück als kreisstraßenbegleitende Maßnahme oberste Priorität habe, trotzdem habe sich dort immer noch nichts getan. „Das liegt nicht in unserer Hand“, sagte Bürgermeister Klein. Bisher scheitere der Bau an Grundstücksverhandlungen.

Grobplanungen für Radweg

Auf Nachfrage unserer Zeitung beim Landratsamt gibt es aber eine neue Planung. Bisher sollte der Radweg vom Waffenhammertal kommend nach Vordorf und dann linksseitig der Kreisstraße Richtung Meierhof geführt werden. Die neueste Grobplanung sieht nun allerdings eine Trassenführung rechterhand der Kreisstraße vor. Vor Meierhof sollen dann die Pedaleure über eine Querung wieder auf den von Weißenstadt aus angelegten Radweg gelangen. Allerdings müssen die Radfahrer mit den bisherigen Strecken vorlieb nehmen und sich noch etwas gedulden. Laut Landratsamt werde im kommenden Jahr in die Grobplanung für die Verbindung eingestiegen, mit dem Baubeginn könne nicht vor dem Jahr 2025 gerechnet werden.

Einige Projekte habe die Gemeinde in „Handlungsprozess“, machte Klein klar. In positivem Sinne betroffen sei davon auch Vordorf, nämlich mit der Erschließung eines „Baugebiets Vordorf“ nördlich zwischen Vordorf und Vordorfermühle. Noch in diesem Jahr werde dazu der Auftrag für die Planungen vergeben. „Dank an diejenigen, die dafür ihren Grund zur Verfügung stellen“, betonte das Gemeindeoberhaupt. Das Vorhaben sei eine große Chance zur Entwicklung des Ortes.

Abwärtstrend bei Bevölkerungsentwicklung

Dass diese Entwicklung notwendig ist, machte Klein anhand einiger Zahlen klar. Im vergangenen Jahr habe die Gemeinde erneut 100 Einwohner verloren, stehe nun bei einer Zahl von 2155 Bewohnern im Gemeindegebiet. „Wenn wir unter 2000 Einwohner fallen, wird es richtig eng“, betonte der Bürgermeister. Der Abwärtstrend bei der Bevölkerungsentwicklung sei seit Jahren nicht zu stoppen und sei vor allem auf fehlenden Wohnraum, speziell Mehrfamilienhäuser, zurückzuführen. Weniger Einwohner heiße aber auch, dass die Schuldenlast auf immer weniger Köpfe verteilt werden müsse. Und dies obwohl die Pro-Kopf-Verschuldung von 3600 Euro im Jahr 2013 auf 2316 Euro in diesem Jahr gesenkt werden konnte.

Dabei stünden in den nächsten Jahren bis 2026 wieder Kreditaufnahmen in Höhe von zwei Millionen Euro an, da die Gemeinde mit dem Bau des neuen Feuerwehrhauses und der Sanierung der Schule zwei Großprojekte zu stemmen habe. Der Schuldenabbau sei vor allem auf die großzügig gewährten Stabilisierungshilfen in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Die Gemeinde und der Gemeinderat zeigten den festen Willen, die Konsolidierung fortzuführen, und beschränke sich auf die Pflichtaufgaben. Abschließend lobte der Rathauschef die Einwohner des Ortes: „Vordorf hat eine Dorfgemeinschaft, die funktioniert“, hier sei die Welt noch heil.

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