Gemeinderat Trogen bleibt hell

Uwe Faerber
Mit LED-Straßenleuchten lässt sich viel Strom sparen. Allerdings meinen Kritiker, dass die Leuchtwirkung oft geringer sei als bei herkömmlichen Lampen. Foto: picture alliance/dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Die Straßenlampen werden nachts weiterhin durchgehend leuchten. Der große Weihnachtsbaum bekommt eine stromsparende Lichterkette.

 
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Der Gemeinderat Trogen hat einstimmig beschlossen, die Straßenbeleuchtung nicht abzuschalten. Auch der große Weihnachtsbaum soll leuchten – wie jedes Jahr. Allerdings bekommt er eine stromsparende Lichterkette. Alte Straßenlaternen sollen schnellstmöglich auf moderne Technik umgerüstet werden, um die Stromkostenexplosion abzumildern.

Verdreifachung Laut Bürgermeister Sven Dietrich (CSU) wird sich der Strompreis für die Kommune demnächst verdreifachen. Der neue Preis gelte ab 1. Januar und sei Ergebnis einer Bündelausschreibung der Kommunen. „Die Stromkosten steigen auf 45.000 Euro. “ In der Bürgermeisterrunde beim Landrat sei über eine Nachtabschaltung oder Reduzierung der Straßenbeleuchtung diskutiert worden. Die Kirchgemeinde lasse nachts bereits das Gotteshaus unbeleuchtet, die Gemeinde tue das Gleiche mit der Dorfscheune. Müssen die Straßen laut Gesetz beleuchtet werden? Sven Dietrich: „Die Pflicht gibt es nur, wo eine besondere Gefährdung besteht. Aus meiner Sicht ist das lediglich beim Schulweg der Fall.“

Der Bürgermeister kann sich vorstellen, die Straßenlaternen von 23 bis 5 Uhr abzustellen. Allerdings sei das nur im gesamten Ort möglich, nicht in einzelnen Bereichen. „Bei alledem sollten wir das Sicherheitsgefühl unser Bürgerschaft im Blick haben. Jetzt beginnt die dunkle Jahreszeit.“ Da dieses Thema heikel sei, habe er im Vorfeld die Meinung in den Fraktionen erfragt mit dem Ergebnis, das nun auch beschlossen wurde: Der Gemeinderat ist sich einig, dass die Beleuchtung nicht abgeschaltet werden soll.

Auf LED Zur Umrüstung beschlossen die Räte konkret, die Straße „An der Zech“ im Zuge der Dorferneuerung auf LED umzustellen, also auf Leuchtdioden, die wenig Energie verbrauchen. Dietrich informierte: Im Gemeindegebiet Trogen befinden sich 233 Leuchtpunkte. Davon sind bisher 21 mit LED ausgestattet, 58 mit Leuchtstofflampen und 154 mit Natrium-Hochdrucklampen. Es seien somit noch 212 Lampen umzurüsten.

Derzeit belaufen sich die Kosten für die Straßenbeleuchtung auf 15 000 Euro, 10 000 Euro kommen für die Wartung hinzu. „Der Stromverbrauch einer alten Lampe liegt zwischen 50 und 70 Watt, der einer LED-Leuchte bei etwa einem Drittel. Das hängt auch vom Standort ab “, erklärte Dietrich auf Nachfrage der Frankenpost. „Wenn sich der Strompreis verdreifacht und der Verbrauch auf ein Drittel sinkt, bleiben die Kosten gleich.“

Sven Dietrich stellte zwei Varianten für die Umrüstung vor und informierte die Gemeinderäte über ein Gespräch mit der Firma Delsana aus Schwarzenbach an der Saale: Deren Lampen könnten auf die bestehenden Masten aufgesetzt werden. „Die Leuchten haben eine Lebensdauer von etwa 100 000 Stunden. Die Leuchtkraft kann mit einem Zusatzmodul gesteuert werden.“ Nach Dietrichs Angaben gibt es Förderprogramme mit bis zu einem Jahr Vorlaufzeit. Für die Lieferung der Lampen brauche die Firma ein Vierteljahr.

Die Räte beauftragten die Gemeinde, Förderanträge zu stellen. Auch solle geprüft werden, ob die Zahl der vorhandenen Leuchten bei einer Umstellung auf LED ausreicht, denn die Leuchtkraft der LED-Lampen sei oft geringer als die der alten Lampen.

Der Weihnachtsbaum Schließlich kam Weihnachten zur Sprache. Dem Bürgermeister liegt der gemeindliche Weihnachtsbaum am Herzen. Er fragte das Gremium, ob ein Weihnachtsbaum aufgestellt werden solle – trotz des Drucks zum Stromsparen. „Dabei soll die alte Lichterkette durch eine LED-Lichterkette ausgetauscht werden.“ Auch diesem Vorschlag stimmten die Abgeordneten einhellig zu.

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