Generationswechsel Brose regelt Stoschek-Nachfolge

Das Coburger Familienunternehmen Brose hat den Generationswechsel bei den Gesellschaftern eingeleitet. Maximilian Stoschek bereitet sich auf die Nachfolge seines Vaters Michael vor. Foto: Brose Right/Brose

Das Coburger Familienunternehmen bereitet den Generationenwechsel bei den Gesellschaftern vor.

 
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Maximilian Stoschek, Urenkel des Brose-Gründers Max Brose, bereitet sich darauf vor, bei den Gesellschaftern des Unternehmens die Nachfolge seines Vaters Michael Stoschek als Vertreter der Eigentümer nach innen und nach außen zu übernehmen. Maximilian Stoschek wurde bei der Sitzung der Gesellschafter, des Beirats und der Geschäftsführung der Brose-Gruppe in Berlin als stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender gewählt. Das teilte das Unternehmen mit Stammsitz in Coburg am Dienstag mit.

Bekenntnis

Die Gesellschafter würden sich langfristig zur Brose-Gruppe bekennen. Trotz der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation, in der sich die gesamte Autobranche und deren Zulieferer befänden, stünden die Gesellschafter „uneingeschränkt hinter dem Unternehmen und seiner Geschäftsführung“. Sie hätten die Absicht, „Brose auch in Zukunft als selbstständiges Familienunternehmen zu erhalten“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Gesellschafter, die Familien Stoschek und Volkmann, sowie der Beirat vertrauten der Geschäftsführung, „das Unternehmen wieder auf einen wirtschaftlichen Erfolgskurs zu bringen“.

Seit Jahresbeginn konsolidiere Brose den Umsatz des Gemeinschaftsunternehmens Brose Sitech, einer Tochtergesellschaft der Coburger und der Volkswagen AG. Damit sollen die Verkaufserlöse nach Unternehmensangaben auf insgesamt 7,4 Milliarden Euro wachsen (die Neue Presse berichtete mehrfach). Es bedürfe großer Anstrengungen, um nach dem Verlust im Jahr 2021 heuer wieder ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.

Personalabbau gestoppt

Die Gesellschafter sowie die Geschäftsführung, deren Vorsitzender Ulrich Schrickel ist, hätten die sofortige Beendigung des Personalabbauprogramms beschlossen. Die Geschäftsführung sei beauftragt worden, „eine grundlegende Verbesserung der Ablauf- und Aufbauorganisation in allen Unternehmenseinheiten durchzuführen“. Dabei müssten die Konjunkturentwicklung und der Personalbedarf „aus dem erfreulich hohen Auftragsbestand“ berücksichtigt werden.

An den Investitionen in Höhe von insgesamt mehr als 200 Millionen Euro an den Standorten Coburg und Bamberg werde festgehalten. Dies sei ein Zeichen der Zuversicht, das die Gesellschafter und der Beirat setzen würden.

Abschließend wird betont, Gesellschafter, Beirat und Geschäftsführung teilten die Sorge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die außerordentliche Kostensteigerung der Lebenshaltung. Obwohl bei Brose die Personalkosten deutlich gesenkt werden müssten, sei beschlossen worden, die aktuelle betriebliche Altersversorgung in den nächsten Jahren fortzusetzen.

Zahlen & Fakten

Brose
Das Unternehmen Brose mit Stammsitz in Coburg ist der viertgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz. Jeder zweite Neuwagen weltweit ist mit mindestens einem Brose Produkt ausgestattet. Inklusive des Joint Ventures Brose Sitech beschäftigt die Gruppe 30 000 Mitarbeiter an rund 70 Standorten in 25 Ländern. Für 2022 erwartet die Brose Gruppe einen Umsatz in Höhe von mehr als sieben Milliarden Euro.

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