Obwohl Brose an den deutschen Standorten seit vier Jahren kein positives Ergebnis erwirtschaftet habe und an den großen Standorten Coburg und Bamberg nicht tarifgebunden ist, sei der Abschluss der Metallindustrie in vollem Umfang übernommen worden. Die Brose-Gruppe beschäftige im Gegensatz zu Wettbewerbern in der Automobil-Zulieferbranche fast ein Drittel der Gesamtbelegschaft an deutschen Standorten. Eine Kompensation der damit verbundenen Kostennachteile könne nur durch eine deutlich überdurchschnittliche Leistungsfähigkeit erreicht werden. Deshalb hätten Gesellschafter und Beirat die Geschäftsführung aufgefordert, die Entscheidungsabläufe und die Aufbauorganisation deutlich zu verschlanken.
Sie seien sich zudem einig, dass zur Verbesserung der unbefriedigenden Ertragssituation nicht nur die Kosten in Produktion, Logistik und Administration gesenkt werden müssten, „sondern bei Akquisitionen von Aufträgen mehr als bisher auf die Rendite zu achten ist und unrentable Geschäfte beendet werden“. Welche das sind, erläutert Brose nicht.
Im laufenden Jahr erwarte die Geschäftsführung einen Gruppenumsatz von 8,6 Milliarden Euro und eine Stabilisierung der weltweiten Fahrzeugnachfrage. Nach Investitionen von 332 Millionen Euro im Jahr 2022 hätten die Gesellschafter – die Familien Stoschek und Volkmann – und der Beirat für das laufende Geschäftsjahr Investitionen in Höhe von 422 Millionen Euro genehmigt. Damit würden weitere Kapazitäten in Produktion und Verwaltung im europäischen Ausland, in China, Nordamerika und Deutschland geschaffen.
Brose-Gruppe
Familienunternehmen
Brose ist der viertgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz. Jeder zweite Neuwagen weltweit ist mit mindestens einem Brose Produkt ausgestattet. Inklusive des Joint Ventures Brose Sitech beschäftigt das Unternehmen mehr als 31000 Mitarbeiter an 69 Standorten in 25 Ländern. 2022 erwirtschaftete die Brose Gruppe einen Umsatz in Höhe von rund 7,5 Milliarden Euro.