Manche Schwierigkeiten greifen ineinander und erfordern eine Zusammenarbeit wie sie etwa mit Tamara Hahn praktiziert wird. Die Familien-, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin unterstützt das Team seit 2014 und steht in regelmäßigem Austausch mit Kollegen. Sie kann Familien bei der Versorgung von Säuglingen und Kleinkindern begleiten und Ratschläge zur Trinkmenge oder Beikosteinführung geben. „Wenn die Bindung zwischen Mutter und Kind schon belastet ist, wirkt sich das zum Beispiel auch auf das Füttern aus. Das kann dann wiederum Auswirkungen auf die Bindung haben“, erklärt Andrea Krüger. Daher geht es bei den Ambulanten Hilfen und deren Einsätzen stets um ganzheitliche Hilfe für die Familien.
Mit Ramona Turbanisch als Hauswirtschaftskraft ist seit 2016 eine Verstärkung hinzugekommen, die Familien bei der Verselbstständigung in den eigenen vier Wänden hilft. „Manche würden zwar gerne, aber haben es schlichtweg nicht gelernt, wie man Ordnung und Sauberkeit herstellt“, sagt Andrea Krüger. Ramona Turbanisch leitet daher Familien beim Waschen, Putzen, Aufräumen und auch Kochen an – stets mit dem Ziel, dort bald nicht mehr gebraucht zu werden. „Bald“ und die gesamte Hilfsmaßnahme ist dabei vom Jugendamt meist auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegt. Im Einzelfall können die Angebote auch länger gewährt werden. „Das ist auch gut so, denn meistens dauert der Prozess eine gewisse Zeit bis unsere Angebote nicht als Kontrolle, sondern als Hilfe wahrgenommen werden“, erklärt die Leiterin. „Oft beginnt ein Einsatz mit Ablehnung, die man aushalten muss.“
Fingerspitzengefühl, Empathie und Belastbarkeit sind Voraussetzungen für die Teammitglieder. Auch müssen sie flexibel sein und sich nach Feierabend von der Arbeit distanzieren können. Gespräche innerhalb des Teams sowie Supervision helfen dabei. Das ist auch ein Vorteil der Hilfen „aus einer Hand“: Der Aufwand für den Austausch und Terminabsprachen sei geringer, die Bestimmungen zu Datenschutz und Schweigepflicht leichter zu erfüllen.
Viele im Team der ambulanten Hilfen haben Sozialpädagogik oder Soziale Arbeit studiert, andere haben eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin oder zum Erzieher. Gemeinsam ist ihnen allen das Bestreben, weiter zu lernen und ihre Kenntnisse zum Wohl der Kinder und Familien stetig zu vertiefen oder zu spezifizieren, betont die Geschwister-Gummi-Stiftung.