Gesundheit Hunderte Ärztinnen und Ärzte der Berliner Charité streiken

Wegen des Streiks wurden planbare und nicht dringende Eingriffe an der Charité verschoben. Foto: Monika Skolimowska/dpa

Ärzte der Berliner Charité sind mit ihren Arbeitsbedingungen unzufrieden und streiken für mehr Gehalt. Einige Eingriffe müssen deswegen verschoben werden.

 
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Berlin - Mehrere hundert Ärztinnen und Ärzte der Berliner Charité wollen heute für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld streiken. Der Marburger Bund hat die insgesamt rund 2700 Ärzte der drei Charité-Standorte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, wie mitgeteilt wurde. Die zentrale Kundgebung soll um 9.30 Uhr am Robert-Koch-Platz stattfinden. Anschließend ist ein Umzug über die Reinhardtstraße zum Washingtonplatz geplant. Ein Notdienst ist nach Angaben des Marburger Bunds eingerichtet.

"Wir registrieren eine hohe Streikbereitschaft unter unseren Mitgliedern. Viele haben den Eindruck, dass ihren Leistungen zu wenig Wertschätzung entgegengebracht wird", erklärte der Vorstandschef des Marburger Bundes Berlin/Brandenburg, Peter Bobbert. Im ärztlichen Alltag würden immer mehr Überstunden und zusätzliche Dienste angehäuft.

In den Tarifverhandlungen mit der Charité fordert der Marburger Bund unter anderem eine Lohnsteigerung um 12,5 Prozent, eine Anhebung der Nachtzuschläge und die Einführung eines neuen Zuschlages für Arbeit in Randzeiten. In bislang drei Verhandlungsrunden versuchte die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge eine Einigung mit der Charité zu erreichen. "Das vorgelegte Angebot, von jeweils 2,3 Prozent lineare Entgelterhöhung für 2024 und 2025 sowie eine theoretische Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf einheitlich 40 Stunden, ist völlig unzureichend", kritisierte die Gewerkschaft in einer Mitteilung. 

Wegen des Streiks seien planbare und nicht dringende Eingriffe verschoben worden, sagte ein Charité-Sprecher auf Anfrage. Betroffene Patienten wurden demnach kontaktiert. "Zeitkritische Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkten und anderen Notfällen werden wir durchführen."

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