• Leberkarzinom: Leberkrebs kann sich aber auch schon zu einem früheren Zeitpunkt entwickeln. Bei einer nicht-alkoholischen Fettleber könne es auch ohne Zirrhose zu einem Karzinom kommen.
• Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Neben den Folgen für die Leber steigt mit einer Steatohepatitis die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Risiko für Tumore im gesamten Körper.
• Krampfadern: Auch medizinische Notfälle können die Folge einer Fettleber sein, wie Rainer Günther, Leiter der Hepatologie am Universitätsklinikum Kiel erklärt: „Wenn die Leber verhärtet, kann das Blut sie nicht mehr durchströmen und staut sich davor. Das wiederum führt oft zu Krampfadern in der Speiseröhre.“ Kommt es zu einer Blutung, verliert der Betroffene schnell viel Blut. Es besteht die Gefahr, innerlich zu verbluten.
Beeinflusst eine kranke Leber andere Organe?
Gastroenterologen weisen darauf hin, dass die Leberverfettung häufig eine Begleiterkrankung einer umfassenderen Stoffwechselstörung ist.
Ein Großteil der Betroffenen hat Bluthochdruck, Adipositas oder Typ-2-Diabetes. Wobei das wechselseitig zu sehen ist: So kann eine Fettleber auch die Entwicklung eines Diabetes begünstigen.
Generell hat eine kranke Leber Einfluss auf andere lebenswichtige Organe, erklärt Leber-Experte Frühauf. Patienten mit Fettleber haben demnach vermehrt Probleme mit Herz und Kreislauf. „Die Folge können Herzschwäche, Durchblutungsstörungen und ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt sein.“
Welche Symptome weisen auf eine Fettleber hin?
Gar keine! „Die Leber macht keine Schmerzen“, betont Günther. Eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit kann, muss aber kein Anzeichen sein. Das ist einer der Gründe, weshalb Günther gemeinsam mit Kollegen einen Lebertest entwickelt hat. Durch diesen Fragebogen können Interessierte ihr eigenes Risiko ermitteln und das Ergebnis gegebenenfalls vom Arzt abklären lassen.
Meist sei die Fettleber ein Zufallsbefund, sagt Elke Roeb. Es gibt aber auch Diagnose-Methoden wie das CAP-Verfahren oder die Elastographie.
Wie behandelt man eine Fettleber?
Ihr kann vor allem durch Abnehmen, mehr Bewegung und gesunde, kalorienreduzierte Ernährung entgegengewirkt werden. „Meist sieht man nach sechs Monaten schon Ergebnisse“, erläutert Günther. Medikamente gibt es zur Zeit nicht.
Mitunter wird ein Stent, eine Art Röhre, in die Leber eingesetzt. Günther: „Ist die Leber etwa durch eine Zirrhose oder Krebs stark geschädigt, kommt nur noch eine Transplantation infrage.“
Beugt Alkoholfasten einer Fettleber vor?
Wer regelmäßig und viel Alkoholisches trinkt, zieht das Organ dadurch sehr in Mitleidenschaft, warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Der Abbau von Alkohol im Körper sei für die Leber „ein echter Kraftakt“. Deshalb rät sie nicht nur dazu, beim Alkoholkonsum immer am Limit zu bleiben.
Man sollte auch regelmäßig für einige Wochen komplett auf Bier, Wein und Schnaps verzichten. So kann sich die Leber regenerieren.