Wenn irgendwann in größerem Stil produziert werde, dürften sich nach Einschätzung des Experten die Anlagen auch mehr rentieren. "Insgesamt bleibt es ein Nischenprodukt, das wir fördern sollten - denn sonst verlieren wir diese Käuferschicht."
Der Markt sei wachsend. Die Nachfrage dürfte laut Verband auch weiter anziehen, weil der Alkoholkonsum insgesamt rückläufig sei. Jeder Winzer sollte sich laut Verband überlegen, ob er aktiv werden möchte. Prickelnder entalkoholisierter Wein, landläufig als alkoholfreier Sekt bezeichnet, sei bei den Konsumenten bereits bekannt und beliebt.
Geschmacklich biete alkoholfreier Wein nicht das gleiche wie traditionelle Rot- oder Weißweine. "Das ist anders als beim alkoholfreien Bier oder Sekt, wo die Kohlensäure hilft." Als Verbraucher dürfe man nicht mit den gleichen Erwartungen rangehen.
Alkohol als Geschmacksträger
Alkohol sei ein Geschmacksträger. Man müsse schauen, wie man die Produkte geschmacklich noch ansprechender gestalte. Die Technik werde sich verbessern. "Die Hochschulen forschen an Verbesserungen der Aromatik und des Geschmacks, das man noch mehr in Richtung Wein kommt", sagte der Verbandssprecher.
In Richtlinien der EU sei festgelegt, wie alkoholfreier Wein produziert werde. "Da ist das Verfahren definiert und was zugesetzt werden darf." Der rechtliche Rahmen sei wichtig gewesen, weil er eine gewisse Qualität garantiere.
Bei den Menschen habe sich ein großes Gesundheitsbewusstsein entwickelt. "Viele trinken weniger Alkohol oder verzichten ganz darauf." Die Nachfrage nach alkoholfreien Alternativen steige seit Jahren kontinuierlich an.