Gewerkschaft warnt Hofer Gaststätten und Hotels massiv unter Druck

In Gaststätten sind Arbeitsplätze in Gefahr. Foto: picture alliance/dpa/Boris Roessler

Seit Monaten müssen die Beschäftigten in Lokalen und Hotels mit Kurzarbeitergeld leben. Die NGG fordert von der Politik einen Weg aus der Krise.

 
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Hof - Hotels und Gaststätten leiden massiv unter dem Lockdown. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert deshalb eine Perspektive aus der Krise heraus. Die Lage in der Region sei miserabel. Den Landkreis Hof haben im vergangenen Jahr nach Angaben der NGG nur noch rund 77 000 Gäste besucht – ein Minus von 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen sei um 40 Prozent auf 310 000 gesunken. In der Stadt Hof sei es nicht bessere. Im vergangenen Jahr haben demnach nur noch rund 48 100 Gäste Hof besucht – ein Minus von 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen sei um 43 Prozent auf 91 300 gesunken. Die Gewerkschaft beruft sich hierbei auf Zahlen des Statistischen Landesamts.

„Das Gastgewerbe erlebt eine historisch einmalige Krise, die auch die Beschäftigten mit voller Wucht trifft. Jetzt müssen Bund und Länder endlich einen Plan vorlegen, wie es im März weitergehen soll“, sagt Michael Grundl, Geschäftsführer der NGG Oberfranken. Am 3. März verhandeln Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder über Lockerungen der aktuellen Corona-Maßnahmen.

„Hotels, Pensionen, Biergärten und Restaurants sind schon seit Anfang November geschlossen. Wenn die Politik jetzt keine Öffnungsperspektive bietet, droht vielen Betrieben das Aus und den Beschäftigten Arbeitslosigkeit“, betont Grundl. Auch für die Zulieferfirmen müsse es Planbarkeit geben. „Von der Apfelschorle im Restaurant über den Eimer Mayonnaise in der Hotelküche bis hin zur Torte im Café – etliche Betriebe sind eng mit dem Gastgewerbe verwoben. Ihre Beschäftigten müssen teils seit vielen Monaten mit dem Kurzarbeitergeld auskommen.“

Entscheidend für Öffnungen seien einheitliche Auflagen und detaillierte Hygienekonzepte in den Betrieben. Der Hotel- oder Restaurantbesuch dürfe unter keinen Umständen zum Infektionsherd werden. „Die Beschäftigen haben bereits im letzten Sommer gezeigt, dass sie geeignete Hygienekonzepte optimal umsetzen können“, schreibt die NGG.

Zugleich sieht die Gewerkschaft die Politik in der Pflicht, die Einkommenseinbußen der Beschäftigten in Kurzarbeit auszugleichen. Grundl: „Wer das Gastgewerbe über viele Monate schließt, muss auch die Folgen für die Arbeitnehmer bedenken. Wir brauchen dringend ein Mindest-Kurzarbeitergeld von 1200 Euro im Monat.“ red

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