Früher habe es zudem ein extremes Schubladendenken im Modelbusiness gegeben. So sei sie als „commercial“ Model betrachtet und daher auch oft nur für derartige Projekte gebucht worden. Heute könne jeder die Fühler in alle möglichen Richtungen ausstrecken. Das sei das Schöne an der heutigen Zeit: die Möglichkeit, über den berühmten Tellerrand hinaus nicht nur zu sehen, sondern auch zu springen. Denn: Wer schreibe denn bitteschön vor, dass jemand nur Modeln darf und bitte nicht singen?
Daher habe sie sich auch in ihrer Show schon seit Jahren für Male Models stark gemacht, die nun auch an den Start gehen. Am meisten freue sie sich dabei, dass auch männliche Plus-Size-Models – also Übergrößen-Models – dabei seien, was aktuell noch nicht sehr verbreitet im männlichen Modelgeschäft sei. Am liebsten hätte Heidi wöchentlich zwei getrennte Sendetermine bei ProSieben – einmal für die Damen- und einmal für die Herrenstaffel. „Ich habe die Eier in der Hose gehabt, aber der Sender hatte bislang nicht die Eier in der Hose, mir zwei Tage pro Woche zu geben“, verrät sie. ProSieben wolle erst einmal abwarten, wie die Zuschauer die männlichen Models grundsätzlich annehmen. So gibt es die neue GNTM-Staffel erst einmal wie gewohnt einmal wöchentlich zu sehen. Aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden.
„Keep on dreaming“, rät das 50-jährige Model daher anderen Menschen. „Arbeite weiter an dem, was deine Passion ist, denn es ist ganz allein dein Leben. Alle Menschen, die mir damals gesagt haben, du wirst sowieso nie auf der Vogue sein – wenn die Sachen dann doch passieren, ist das ein gutes Gefühl. Man muss nur immer an sich selbst glauben.“