Grenzlandfilmtage Start frei für „charmantes Festival“

Silke Meier
Moderator Philipp Spiegel, Regisseurin Sophie Linnenbaum, Vorsitzende Kerstin Fröber sowie die ausgezeichneten Musiker Simon und Martin Nothhaft. Foto: /Silke Meier

Die Grenzlandfilmtage 2023 sind offiziell mit „The Ordinaries“ eröffnet. Sophie Linnenbaums Film ist ein Plädoyer für ein Leben ohne Ausgrenzung.

 
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Mit „Die 46. Grenzland-Filmtage sind eröffnet!“ gab Kerstin Fröber, Vorsitzende im Verein zur Förderung grenzüberschreitender Film- und Kinokultur, im Rosenthal-Theater den offiziellen Startschuss für das Selber Filmfestival. Die Stimmung war ausgezeichnet, das Foyer beim Sektempfang sehr gut besucht. Stolz waren die Festivalmacher auch auf die musikalische Begleitung: Martin und Simon Nothhaft sind bereits bayerischer Meister im Wettbewerb „Jugend musiziert“. In Selb heimsten die Elf- und Dreizehnjährigen kräftigen Beifall ein. „Das Festival kooperiert mit der Musikschule, mit der Brauerei, und der Kreis schließt sich,“ stellte Moderator Philipp Spiegel fest.

„Ans Herz gewachsen“

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch betonte die Bedeutung des Festivals für die Stadt Selb: „Ihr seid uns ans Herz gewachsen, und wir lassen euch nicht mehr los“, sagte er. Stolz und dankbar sei er über die Spielstätten im Rosenthal-Theater und der Musikschule, und doch sei die Vorfreude auf das kommunale Kino groß. Und auf die „internationalen Gäste mit künstlerischem Hintergrund in den kommenden Tagen.“ Die Organisatoren des „charmantesten Filmfestivals der Welt“ seien breit aufgestellt und haben mit dem Spezial für ukrainische Filmemacher „wichtige Themen dabei“. Pavel Matala, der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Asch, dankte dafür, dass ein Teil des Festivals im dortigen Kultur-Zentrum LaRitma stattfinde.

Kooperation mit Regensburg

Die Geschäftsführerin des Europaeum an der Universität Regensburg, Lisa Unger-Fischer, sagte, mit dem Fokus auf Filmschaffende aus osteuropäischen Ländern solle die Neugierde auf deren Kulturen gelegt werden. Trotz ihres EU-Beitritts sei in westlichen Ländern wenig über osteuropäische Länder bekannt. Da wolle man gegensteuern. Zum dritten Mal kooperiert das Institut nun mit den Grenzland-Filmtagen. Unger-Fischer lobte „die gute Zusammenarbeit und die guten Gespräche“, wenn man gemeinsam Filme sichte. Unger-Fischer: „Die Grenzland-Filmtage bereichern das kulturelle Leben in Regensburg.“

Einen durchaus fabelhaften Film präsentierte dann Sophie Linnenbaum. „The Ordinaries“ ist das Spielfilm-Debüt der 1986 in Nürnberg geborenen Regisseurin, Autorin und Produzentin. Der Film handelt von Haupt- und Nebenfiguren und der Suche nach der eigenen Rolle.

Hoffnung auf eine bessere Welt

Ein bisschen Musical, ein bisschen fiktives Märchen, ganz viel Fantasie und ein Hauch von Gesellschaftskritik stecken in dieser Parabel. Die Dreiklassengesellschaft darin ist klug und witzig unterteilt und spielt mit den Zweifeln an der eigenen Identität und den Geschichten, die von anderen erzählt werden. „The Ordinaries“ ist ein intelligentes Plädoyer für ein Leben ohne Ausgrenzung und Diskriminierung. Kurz: Die Hoffnung auf eine bessere Welt.

Die Grenzland-Filmtage präsentieren ihr reichhaltiges Programm bis Sonntagabend. Neu hinzugekommen ist ein Workshop mit der bulgarischen Regisseurin Radostina Neykova und der Evangelischen Jugend (EJ) Selb am heutigen Samstag, von 10 bis 16 Uhr im Kantorat. Vor der Premiere des Fichtelgebirgskrimis „Impfdrutschala“, am Sonntag um 18.15 Uhr wird die Produktion der EJ Selb im Theatersaal zu sehen sein. Kurzentschlossene können am Workshop teilnehmen. Die Teilnahme ist gebührenfrei. Karten für die Filmvorführungen gibt es an der Tageskasse.

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