Die Unglücksstelle liegt nahe der tiefsten Stelle im Mittelmeer, dem sogenannten Calypsotief, das rund fünf Kilometer bis zum Meeresboden reicht. Eine Bergung des Wracks könnte damit so gut wie ausgeschlossen sein. Den Behörden zufolge waren am Mittwochmittag weiterhin Patrouillenboote der Küstenwache, die Luftwaffe, eine Fregatte der Marine sowie sechs Frachter und andere Schiffe im Einsatz, um nach Überlebenden zu suchen und Tote zu bergen.
Seit 2014 sind nach UN-Angaben mehr als 20 000 Migranten auf dem Mittelmeer gestorben. Erst Ende Februar 2023 kam in Italien vor der Küste Kalabriens zu einem Bootsunglück mit mindestens 90 Toten.
Bei der wohl bisher schlimmsten Katastrophe auf dem Mittelmeer verloren im April 2015 mehr als 1000 Menschen vor der libyschen Küste ihr Leben. Im April 2016 starben bis zu 500 Menschen bei einem Schiffbruch auf dem Weg von Libyen nach Italien. Nur einen Monat später kamen bei mehreren Unglücken binnen einer Woche mehr als 1000 Menschen ums Leben: unter anderem starben vor Kreta 300 Migranten.