Fehlende Sicherheitsvorkehrungen, schlechte Ausrüstung und die Abwesenheit staatlicher Kontrollen seien normal, sagt Arzu Cerkezoglu, Vorsitzende des Gewerkschaftsverbandes Disk. „Hier herrscht eine Mentalität, die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz nur als Kostenfaktor sieht“, sagte sie. „Für diese Mentalität besteht kein Unterschied zwischen einem Bergarbeiter und einer Maschine in einem Bergwerk, oder zwischen einem Bauarbeiter im 18. Stock eines Neubaus und einer Schraube an einem Aufzug dort.“
Kontrollen sind selten. Zu den offenen Fragen nach dem Feuer in Gayrettepe gehört die nach der Aufsichtspflicht der Behörden. Der Nachtclub war im Untergeschoss eines 16-stöckigen Wohnhauses untergebracht. Anfangs sei dort ein Kino gewesen, gegen die Umwandlung in einen Nachtclub hätten sich die Bewohner gewehrt, sagte Sule Sakat von der Hausverwaltung. Die Behörden hätten ihre Beschwerden ignoriert.