Große Investition Kraftakt auf der Winnebachseehütte

Winterlich ist es derzeit noch im Hochgebirge: An der Winnebachseehütte auf 2362 Metern Höhe spitzt nur noch der obere Teil der Kinderschaukel aus den Schneemassen hervor. Der Hofer Alpenverein ist momentan vor Ort, um die Hütte auf zwei Bauprojekte vorzubereiten. Foto: DAV Hof

Der Hofer Alpenverein ­investiert heuer kräftig in seine Hütte in Tirol. Für eine halbe Million Euro wird unter anderem das ­Lifthaus aufgestockt. Dabei bekommen die Hofer ­allerlei Unterstützung.

 
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Hof/Gries - Lange hatten die Verantwortlichen des Hofer Alpenvereins bangen müssen, ob die geplanten Baumaßnahmen auf ihrer Hochgebirgshütte in den Alpen pünktlich starten können. Doch vor einigen Tagen war es endlich soweit. Die Corona-Auflagen in Bayern und Tirol ließen die Anreise von Hof nach Gries im Sulztal wieder zu. Davon berichtet die Hofer Sektion in einer Pressemitteilung.

Im Hochgebirge ist es momentan noch ziemlich winterlich. Um möglichst ohne Lawinengefahr, die wegen der Sonneneinstrahlung im Tagesverlauf schnell ansteigt, die Winnebachseehütte auf 2362 Metern zu erreichen, war das erste Schneeräum-Team noch in der Nacht in Hof aufgebrochen. Nach der 500 Kilometer langen Anfahrt musste das Team dann auch noch den rund zweistündigen Aufstieg zur Hütte bewältigen.

Oben angekommen, blieb den Helfern nicht viel Zeit zum Ausruhen. Denn innerhalb von 14 Tagen wollen die Ehrenamtlichen vom Hofer Alpenverein alle Vorbereitungen für die Bauarbeiten erledigt haben. Dazu gehörte, zunächst den noch immer über einen Meter hohen Schnee um die Hütte zu beseitigen. Zur Unterstützung kommt auch ein Bagger mit dem Helikopter aus dem Tal nach oben geflogen. Wo jetzt noch alles weiß ist, sollen in wenigen Tagen bereits die Bauarbeiten beginnen.

Gleich zwei Bauprojekte stehen an der Winnebachseehütte an. Um den hohen Umwelt- und Naturschutzauflagen in Tirol gerecht zu werden, wird die Kleinwasserbeseitigungsanlage durch eine biologische Klärstufe erweitert. Dabei bekommen die Hofer Unterstützung durch Spezialfirmen aus Garmisch und Mittenwald.

Außerdem wird das in die Jahre gekommene Lifthaus der Materialseilbahn aufgestockt und mit einem neuen Winterraum samt zehn Schlafplätzen versehen. Diese Arbeiten führt ein Tiroler Unternehmen zusammen mit der Oberkotzauer Schreinerei Schuberth sowie den Helfern der Hofer Sektion durch. Das Lifthaus wird zudem mit einer Photovoltaikanlage ausgerüstet, um die biologische Kläranlage autark betreiben zu können.

Nach dem Umbau im Jahr 2015 ist dies die nächste Großinvestition der Hofer in ihre Hütte. 500 000 Euro kostet die Maßnahme – dafür bekommt die Sektion Fördermittel vom Land Tirol um vom Hauptverband des DAV. Der Hofer Alpenverein, der in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum begeht, hat sich einen ambitionierten Zeitplan gesetzt: Pünktlich zum Start der Sommersaison Ende Juni soll Hüttenwirt Michael Riml mit seinem Team wieder Gäste begrüßen können – und von Bauarbeiten soll bis dahin nichts mehr zu sehen sein.

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