Ganz bis nach oben reicht das Gerät nicht, mit dem die Thurnauer Wehr angerückt war. Auf 30 Meter bei zwölf Meter Auslagerung reicht die Leiter. „Das war ein Kraftakt, da nach oben zu laufen“, berichtet Yves Wächter. Alles andere als ein einfacher Einsatz sei das gewesen. „Dennoch waren die Feuerwehrleute schnell. Sie haben sich auf den obersten drei Etagen einen Zugang verschafft und haben dort gelöscht, die Außenhülle des hohen Turms gekühlt und mit der Wärmebildkamera Glutnester aufgespürt.“ Die Außenhaut musste geöffnet werden, damit die Retter an das Feuer herankommen konnten.
Zwei verschiedene Wasserversorgungsleitungen mussten geschaffen werden. Glücklicherweise konnten beide direkt vom Firmengelände aus aufgebaut werden. Gebraucht wurde am Ende nur eine. „Wir konnten durch den Einsatz von möglichst wenig Wasser den Schaden an dem Gebäude und dem Hochofen entsprechend gering halten.“
Bis nach 22 Uhr hat der Einsatz bei Maxit gedauert. Nach gut drei Stunden konnten die vielen Einsatzkräfte wieder abrücken. Die meiste Zeit hatten die Retter auch noch mit eisigen Temperaturen und starkem Schneefall zu kämpfen. Die Aktiven waren der Firmenleitung von Maxit ausgesprochen dankbar, dass diese noch während des laufenden Einsatzes ihre Kantine zum Aufwärmen geöffnet und die Kräfte mit warmen Getränken versorgte.
Doch das war nicht alles, was am Freitag am Abend und in der Nacht von den Feuerwehren verlangt worden waren. Etliche der Wehren, die in Azendorf eingesetzt waren, sind auch sogenannte Autobahnfeuerwehren. Sie müssen jederzeit bereitstehen, falls auf den großen Verkehrsrouten etwas passiert. Um diese Versorgung sicherzustellen, wurden ein Rüstfahrzeug und ein Löschwagen an einem der Pendlerparkplätze an der A 70 postiert, damit auch die Rettung in diesem Bereich durchgehend sichergestellt war. Glücklicherweise war es an diesem Abend in dem Bereich aber ruhig geblieben.