Gumpertsreuther Feuerwehr besteht weiter Max Markstein macht’s

Uwe Faerber
Es geht doch weiter mit der Wehr in Gumpertsreuth. Foto: Faerber

Die Gumpertsreuther Wehr kann weiter bestehen. Dabei hängt alles an der Familie Markstein. Wolfgang Markstein bleibt Kommandant, bis Neffe Max alt genug ist.

 
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Max Markstein, ein junger Mann, soll künftig die Feuerwehr Gumpertsreuth führen. „Am Sonntagvormittag, 3. Juli, findet die Wahl statt“, sagte Bürgermeister Stefan Müller (CSU) in der Ratssitzung in Gattendorf. Dort hatte er überraschend verkündet, dass die Wehr weiterbestehen soll. Noch vor vier Wochen war die Rede gewesen, die Wehr wegen Personalmangels nur als Löschgruppe fortzuführen – unter dem Kommando der Gattendorfer Wehr.

Am Personalmangel hat sich nichts geändert – aber mittlerweile gibt es eine Einschätzung des Kreisbrandrates Rainer Hofmann: Und der empfiehlt laut Müller, die Wehr fortzuführen und nicht abzumelden. „Wenn man wieder anfangen wollte, wären die Hürden sehr, sehr hoch, um eine neue Wehr zu installieren.“ Auch das berichtete der Bürgermeister im Rat.

Mit dem jetzigen Wehrleiter Wolfgang Markstein (61) sei er sich einig, diesen Rat zu befolgen. Markstein, Kommandant der „Gumpersreuther“ seit 1992, werde seinem designierten Nachfolger (und Neffen) beratend zur Seite stehen, auch weil Max Markstein Lehrgänge besuchen muss, um eine Wehr zu führen. Müller äußerte sich zufrieden: „Das ist der bessere Weg.“ Wolfgang Popp (SPD) schlug vor, bei Firmen im Gewerbegebiet Gattendorf-Hof Werbung für die Feuerwehr zu machen. „Wer bei Amazon, einem Automobilzulieferer oder einem anderen Unternehmen arbeitet, hat vielleicht Lust, bei unserer Feuerwehr mitzumachen. Wir sollten diese Ressource nicht verschenken, um Personal zu finden.“

CSU-Gemeinderat Uwe Voigt machte wenig Hoffnung auf Erfolg. Und Vize-Bürgermeister Werner Völkl (CSU) holte alle auf den Boden der Tatsachen zurück: „Jedem muss klar sein: Wir haben ein Personalproblem – und das schieben wir vor uns her.“

Das weiß auch Bürgermeister Müller. „Ein Großteil der zurzeit neun Gumpertsreuther Feuerwehrleute ist tagsüber wegen der Arbeit ortsabwesend – und kann nicht ausrücken. Und dennoch haben wir mit der ins Auge gefassten Verfahrensweise Zeit gewonnen: Bevor man ein Wirtshaus schließt – lässt man es lieber offen.“ Im Gespräch mit Noch-Kommandant Wolfgang Markstein ist zu erfahren, dass die Sache komplizierter ist, als im Rat geschildert: Laut Bayerischem Feuerwehrgesetz muss ein Kommandant mindestens 22 Jahre alt sein. „Und mein Neffe Max ist erst 21. Das heißt, er kann jetzt noch nicht gewählt werden.“

Und nun? Wolfgang Markstein ist seit 36 Jahren in verantwortlicher Position der Gumpertsreuther Wehr und weiß Rat: „Ich habe mich eingerichtet, etwas länger zu machen. Aber mein Bruder Bernd (54) wird nicht wieder als stellvertretender Kommandant kandidieren, dafür tritt dann mein Sohn Oliver (36) an. Max wird die nötige Ausbildung angehen und dabei unterstütze ich ihn.“

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