Hätte die Tat verhindert werden können? Toter Busfahrer: Ermittlungen gegen Behörde

Der Tatort am Hofer Hauptbahnhof Foto: dpa/News5/Stephan Fricke

Am 6. Juli ersticht ein Reichenbacher in Hof einen Busfahrer. Dem Vogtlandkreis war bekannt, dass der Mann gefährlich ist. Warum hat die Behörde nicht reagiert?

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hof/Zwickau - Zwei Monate nach der tödlichen Messerattacke gegen einen 63-jährigen Busfahrer aus Polen am Hofer Hauptbahnhof hat die Staatsanwaltschaft Zwickau Ermittlungen wegen einer möglichen Verletzung der Amtspflicht des Vogtlandkreises aufgenommen. Dies bestätigt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Zwickau. Die Frage hinter dem Fall: Hätte die Tat verhindert werden können, wenn die Behörde sich früher um den auffällig gewordenen Mann gekümmert hätte?

Rückschau: Am 6. Juli erstach ein 43- Jahre alter Reichenbacher einen Busfahrer, der einen Streit schlichten wollte, vor dem Hauptbahnhof in Hof. Wie sich herausstellte, war der mutmaßliche Täter Ringo B. in seiner Heimatstadt wegen seiner psychischen Labilität bereits aufgefallen und wegen eines früheren Angriffs mit einem Messer schon polizeibekannt geworden. Das war auch dem Sozialpsychiatrischen Dienst des Vogtlandkreises bekannt. Die Mutter von B. hatte nach Recherchen unserer Zeitung nach der früheren Auseinandersetzung einen Brief an die Behörde geschrieben und bat um Hilfe für ihren Sohn. Er gehöre in eine Einrichtung, schrieb sie. Warum die sächsische Behörde nicht reagierte, genau das ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft hat sie zunächst gegen unbekannt aufgenommen, weil der oder die Verantwortliche noch nicht bekannt ist. red

Autor

Bilder