Danach beginnt das Gruppentraining mit je drei Stunden alle zwei Wochen. Es gibt Gespräche und auch Übungen, um Achtsamkeit zu fördern, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und Grenzen der Partnerin zu erkennen. Schmidt berichtet, dass zu den Übungen etwa das Schreiben eines Briefes gehört. „Wie hat sich meine Partnerin gefühlt, als ich gewalttätig war?“, laute die Fragestellung. Das solle die Empathie fördern. Bei der Gruppenarbeit geht es auch ins Detail und jeder sollte wissen, dass er sich mit seinen Taten der Gruppe stellen muss.
„Wir gehen auch hinaus in den Wald“, berichtet Schmidt. „Es gilt, Orte zu finden, wo sich der Täter entspannen kann, wo er die Chance hat, runterzufahren.“ In der Prävention geht es auch darum, den Tätern Handwerkszeug an die Hand zu geben, um aus einer drohenden Eskalation aussteigen zu können. „Er wird Wege aufgezeigt bekommen, um vom Anspannungslevel wieder runterzukommen“, versichert Schmidt. Die unterschiedlichen Methoden seien auf den jeweiligen Täter abzustimmen. „Wir arbeiten mit Methoden der Verhaltenstherapie, Konfrontationstechniken, Entspannungsübungen und vielem mehr.“ Doch zuerst braucht es Erkenntnis und den ersten Schritt.
Gut zu wissen:
Das soziale Trainingsprogramm wird von der „Fachstelle Oberfranken Häusliche Gewalt “ in Trägerschaft des Hofer Vereins Systep angeboten und aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Das Programm ist ein Training, keine Therapie. Im Vordergrund steht die Verhaltensänderung durch das Erarbeiten von Handlungsalternativen. Zentral ist die Verantwortungsübernahme für die Tat und das Erlernen neuer Verhaltensmöglichkeiten. Kontakt: Fachstelle Täter*innenarbeit „Häusliche Gewalt Oberfranken“, Poststraße 15 in Hof, Telefon: 09281/5935686 oder per Mail an taeterarbeit@systep.de