Handball-Damen der SG Ungeahnte Möglichkeiten

Karl-Heinz Rucker
Auf die Damen der SG Helmbrechts/Münchberg wartet ein spannendes Saisonfinale. Nach Minuspunkten führen sie aktuell die Landesliga-Tabelle an. Foto: Katharina Hübner

Die Handball- Damen der SG Helmbrechts/Münchberg haben plötzlich die Bayernliga im Blick. Sie stehen am Sonntag aber vor einer hohen Auswärtshürde. Die Landesliga-Herren reisen als Außenseiter zum Zweiten.

 
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Gleich mit 13 Teams startet die Handballabteilung der SG Helmbrechts/Münchberg an diesem Wochenende in den Punktspielbetrieb. Einen ganz dicken Brocken bekommen die Männer in der Landesliga Nord vorgesetzt. Sie müssen an diesem Samstag, 19.30 Uhr, beim Tabellenzweiten HSG Lauf/Heroldsberg antreten. Für die Mittelfranken heißt es: Verlieren verboten. Sie liegen sechs Punkte hinter dem souveränen Spitzenreiter HC Erlangen III, dafür aber mit der SG Regensburg II und dem ASV Cham in einer Dreiergruppe, die aller Voraussicht nach die Vizemeisterschaft und damit den Relegationsplatz zum Bayernligaaufstieg unter sich ausmachen werden. Da soll die SG Helmbrechts/Münchberg mit einem Rückblick auf die Vorrundenpartie nicht ein zweites Mal zum Spielverderber werden. Damals war Lauf/Heroldsberg in Münchberg als verlustpunktfreier Spitzenreiter angetreten – und musste mit einer 23:24-Niederlage die Heimreise antreten.

Lauf/Heroldsberg schwächelt

Die SG Helmbrechts/Münchberg hätte gegen einen erneuten Sieg überhaupt nichts einzuwenden. Schon deshalb nicht, weil man die für den Moment gute Mittelfeldplatzierung mit einem überraschenden Zähler in der Fremde weiter stärken würde. In Anbetracht der Tatsache, dass der Ligazweite noch von seiner guten Vorrunde lebt und die beiden bisherigen Rückrundenbegegnungen daheim verloren hat, muss man sich aus SG-Sicht im Vorfeld wahrscheinlich auf zwei Eventualitäten einstellen. Entweder ist Lauf/Heroldsberg bei derzeit 4:6-Rückrundenpunkten etwas aus dem Rhythmus gekommen. Dann stiegen vielleicht die Chancen auf ein erfolgreiches Auswärtsunternehmen. Im Umkehrfall kann es aber auch passieren, dass gerade wegen der zurückliegenden Heimniederlagen die HSG diesmal mindestens 110 Prozent auf die Platte bringt, um nicht eine dritte Heimpleite in Folge zu kassieren.

Gedankengänge, die sicherlich hüben wie drüben in den Köpfen herumspuken. Für die SG ihrerseits dürfte die Zielsetzung klar sein. Es werden noch dringend Punkte gebraucht, um möglichst nicht bis auf die Zielgeraden in den erweiterten Abstiegskampf verwickelt zu werden. Im Derby gegen die HSV Hochfranken hat es vor Wochenfrist bestens funktioniert. Aber allein auf erfolgreiche Heimspiele zu spekulieren kann gefährlich werden, zumal die kommenden Heimgegner alle im Abstiegskampf verwickelt sind und alles geben werden. Deshalb wäre an diesem Samstag in Heroldsberg schon ein Remis nicht nur ein großer Erfolg, sondern ein gewichtiger Schritt im Hinblick auf ein weiteres Jahr SG-Landesligazugehörigkeit.

„Alles kann, nichts muss. Lauf/Heroldsberg ist der klare Favorit. Schauen wir einfach, ob wir den Gastgebern über einen couragierten Auftritt Paroli bieten können“, sagt SG-Trainer Christian Seiferth:

Spannendes Finale für Damen

Für die Damen der SG Helmbrechts Münchberg ist am Sonntag, 16 Uhr, die Gymnasiumhalle Wendelstein der nächste Austragungsort auf dem Weg zu einem spannenden Saisonfinale. Dort empfängt der eminent heimstarke TSV Wendelstein die SG. Das Vorspiel war eine ganz enge Kiste mit mehrmaligem Führungswechsel und einem am Ende knappen 25:24-Sieg für Helmbrechts/Münchberg. Die Gastgeberinnen – zuhause eine Macht – möchten am Sonntag den Spieß sicher gerne umdrehen. Bis auf zwei knappe Niederlagen mit jeweils einem Tor Unterschied schaffte es der TSV stets, die Gegnerinnen aus eigener Halle zu schießen. Es dürfte deshalb im SG-Lager klar sein, dass man sich auf energische Gegenwehr gefasst machen muss. Auch deshalb, weil Spitzenmannschaften gerne gejagt werden. Und diesen Ruf will und kann sich der Tabellendritte aus dem Frankenwald zwischenzeitlich nicht mehr entziehen. Mit den wenigsten Minuspunkten aller Teams eröffnen sich für den Moment ungeahnte Möglichkeiten für das Team von Trainer Christopher Seel und Co Florian Bär.

Die Spitzenmannschaften aus Marktsteft und Erlangen-Bruck haben in den zurückliegenden Wochen gleich mehrmals Punkte liegen gelassen und müssen zudem an diesem Wochenende im direkten Vergleich die Klingen kreuzen, was das Minuspunktekonto zumindest von einer Mannschaft weiter belasten wird. Alle spielen der SG Helmbrechts/Münchberg also derzeit in die Karten – und die wiederum muss eigentlich nur die eigenen Pflichtaufgaben fehlerfrei lösen. Fehlerfrei heißt in diesem Fall aber eher erfolgreich und nicht unbedingt spektakulär punkten. Denn die Leichtigkeit aus der Vorrunde ist den Seel-Schützlingen zwischenzeitlich doch etwas abhanden gekommen.

Vielleicht sogar ein Stück weit verständlich und dies gleich aus zwei Gründen. Ausfälle in Form von Erkrankungen und Verletzungen, eine Armada an Spielausfällen und -verlegungen, sowie ein Spielplan mit immer wieder Pausen von zwei bis drei Wochen stehen einem geregelten Spielrhythmus ständig im Wege und sind normalerweise alles andere als leistungsfördernd. Da ist es um so mehr bewundernswert, dass die Mädels aus Helmbrechts und Münchberg mit derzeit fünf Minuspunkten die wenigsten aller Mitkonkurrenten auf dem Konto haben. Genau diese gute Ausgangsposition will man sich weiter beibehalten. Deshalb werden auch in der Festung Wendelstein zwei Punkte angepeilt. Freilich darf man sich dann nicht wieder ein Fehlwurf- und Fehlpassfestival leisten, so wie dies in den Rückrundenbegegnungen zwischendurch immer wieder an der Tagesordnung war.

„Unabhängig vom Tabellenplatz spielt der TSV Wendelstein mit seiner sehr jungen Mannschaft den vielleicht attraktivsten Handball in der Landesliga. Wir können nur mit einer absoluten Top-Leistung bestehen, ansonsten gehen wir in Wendelstein unter. Wir sind aber in der Lage, dies auch zu liefern, jedoch nur, wenn alle am absoluten Limit spielen und wir die Fehler aus den letzten Partien vermeiden“, blickt Trainer Christopher Seel voraus.

Zweite Herren vor schwerem Brocken

Wichtige Zähler im Abstiegskampf gab es für die zweite Männermannschaft der SG in der Vorwoche beim 25:22 Erfolg gegen die SG Bad Rodach/Großwalbur. An diesem Samstag steht ab 19.15 Uhr das schwere Auswärtsspiel beim Ligadritten HC 03 Bamberg an. Dort ebenfalls zu punkten, wäre im Abstiegskampf schon fast unbezahlbar. Doch sollte die SG-Reserve den Tatsachen eher realistisch entgegensehen. Schon in der Vorrunde hatten die Domstädter mit dem deutlichen 36:24 das bessere Ende für sich. Deshalb geht es in erster Linie darum, die wohl drohende Niederlage in Grenzen zu halten.

Zweite Damen beim Spitzenreiter

Mit einem 1:7-Negativlauf hat die zweite Damenmannschaft der SG Helmbrechts/Münchberg ihren Platz im vorderen Tabellendrittel endgültig abgegeben und ist mit aktuell 14:14 Punkten bis auf Rang fünf abgerutscht. Doch auch diese Platzierung gerät langsam in Gefahr, vor allem im Hinblick auf die Auswärtspartie an diesem Samstag. Ab 16.30 Uhr steht in der Ebersdorfer Frankenlandhalle die schier unlösbare Aufgabe gegen den Spitzenreiter und Topfavoriten für den Landesligaaufstieg, die HSG Weidhausen-Ebersdorf, an. Die Negativserie könnte eine Fortführung finden, zumal die Westoberfranken vor heimischer Kulisse noch verlustpunktfrei sind. Mit 1:3-Punkten in die Serie gestartet, hat Weidhausen-Ebersdorf seitdem alles gewonnen. Nachdem die Frankenwäldlerinnen schon im Hinspiel beim 16:31 chancenlos waren, bleibt diesmal im Vorfeld lediglich die Hoffnung auf eine Überraschung.

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