Handball-Länderspiel Internationales Flair in der HUK-Arena

Der Generalsekretär des ukrainischen Handballverbandes, Alexander Gladun (links), überreicht dem Coburger OB Dominik Sauerteig als Dankeschön für die Unterstützung ein Nationaltrikot. Foto: Frank Wunderatsch

Die Ukraine bestreitet ihr EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich in Coburg. Die Vorfreude auf das Handball-Event am 9. März ist riesengroß. Der HSC 2000 organisiert die außergewöhnliche Partie, die Stadt unterstützt die Vorbereitungen.

 
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In der HUK-Arena wird am 9. März der Duft der großen weiten Handball-Welt wehen. Die Ukraine trägt ihr Heimspiel in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2024 gegen die österreichische Nationalmannschaft im Coburger Sporttempel an der Lauterer Höhe aus. Die außergewöhnliche Begegnung bringt internationales Flair in die Vestestadt und dürfte ihre Anziehungskraft bei den Sportfans nicht verfehlen. Dementsprechend groß war am Donnerstag in der Arena auch das Medieninteresse bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Events.

Gorr: „Wir haben nicht lange überlegt“

Die Organisation übernimmt der HSC 2000 mit Unterstützung der Stadt Coburg und ihrer Ämter. „Als die Anfrage kam, haben wir nicht lange überlegt. Du hast als Verein, als Stadt die Möglichkeit zu helfen. Wir stellen der Ukraine unser ganzes Bundesliga-Setup zur Verfügung“, sagte Jan Gorr, der Geschäftsführer des Zweitligisten. Rund 800 Ukrainerinnen und Ukrainer leben aktuell in Coburg. „Wir wollen ihnen das Angebot machen, zu diesem Spiel zu kommen und nichts für die Karten zu zahlen. Wir versuchen, in unserem Sponsorenkreis Partner zu finden, die diese Tickets erwerben, die wir dann an die Menschen weitergeben können.“

Der Generalsekretär des ukrainischen Handballverbandes, Alexander Gladun, erläuterte, warum die Wahl auf Coburg gefallen sei. Die HUK-Arena sei einer der schönsten Handball-Standorte Deutschlands. „Die Halle ist sehr kompakt, die Zuschauer sitzen nahe am Spielfeld. Da hat es der Gegner schwer, wenn die Fans hinter ihrem Team stehen“, meinte der 50-jährige Sportlehrer, der seit rund 25 Jahren in Deutschland lebt und auch aktiv Handball gespielt hat, unter anderem in Erlangen und Forchheim. Die HUK-Arena erfülle alle Anforderungen der Europäischen Handball-Förderation (EHF) hinsichtlich der TV-Liveübertragung, des Bodens und der LED-Wände. Insgesamt umfasse das Anforderungsprofil fast 150 Seiten, ergänzte Jan Gorr. „Ich bin überzeugt, dass es ein gutes Heimspiel für uns wird. Wir werden uns gut präsentieren und wollen gewinnen“ betonte Gladun, der sich mehrfach für die deutsche Hilfe bedankte, die seinen Landsleuten seit Beginn des Ukraine-Krieges zuteil wurde.

Sauerteig wünscht sich Hexenkessel

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig unterstrich die Bedeutung des Handball-Events für die Vestestadt. „Coburg ist eine tolerante, weltoffene, menschliche und solidarische Stadt, insofern sind wir sehr gerne bereit, in dieser Notlage unsere tolle Arena als Unterstützungsleistung zur Verfügung zu stellen.“

Der HSC sei ein Aushängeschild der Sportstadt Coburg. Bei den Heimspielen würde die Arena oftmals zu einem Hexenkessel werden. Sauerteig wünsche sich, dass die Fans das EM-Qualifikationsspiel tatsächlich zu einem Heimspiel für die Ukrainer machen. „So gern ich die Österreicher als Nachbarland mag, es wäre sehr schön, wenn wir einen Heimsieg feiern könnten“, sagte das Stadtoberhaupt. Die ukrainische Handball-Nationalmannschaft steht in der Qualifikationsgruppe 4 momentan auf Rang drei. Ihr Trainer Wjatscheslaw Lotschmann, der seit Januar zusätzlich den Zweitligisten TV Großwallstadt coacht, weiß, dass zwei Punkte Pflicht sind, soll am Ende als Gruppenerster oder -zweiter der Sprung zur EM gelingen. Sie findet vom 10. bis 28. Januar 2024 in Deutschland statt. „Es ist ein wichtiges Spiel für uns. Wir müssen gewinnen“, unterstrich Lotschmann. Österreich habe eine gute Mannschaft mit vielen Erst- und Zweitligaspielern und mit dem Kieler Mykola Bilyk, dessen Vater aus der Ukraine stamme, einen echten Superstar in seinen Reihen.

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