Handball-Landesliga Nord SG-Damen schludern nach Traumstart

Karl-Heinz Rucker
Paula Bretschneider (links) wurde wie Romina Harich und Lara Ott wegen Personalnot in den Landesliga-Kader berufen. Das erfahrene Trio brachte Ruhe ins SG-Spiel. Foto: Katharina Hübner

Der Tabellenzweite dominiert beim Sieg gegen den HC Sulzbach-Rosenberg lange, offenbart aber zum wiederholten Male Nachlässigkeiten in der zweiten Halbzeit.

 
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Die Hiobsbotschaft kam schon vor dem Spiel: Kreisläuferin Sophia Knoll, von ihrem Trainer Christopher Seel in die Kategorie „unverzichtbar“ eingeordnet, musste aus gesundheitlichen Gründen absagen. Trotzdem gewannen die Damen der SG Helmbrechts/Münchberg mit 24:21 (16:8) gegen den HC Sulzbach-Rosenberg und bleiben damit Spitzenreiter Erlangen-Bruck dicht auf den Fersen. Auch weil Emma Roßner ihre Sache als kurzfristige Knoll-Vertreterin auf der ihr ungewohnter Position am Kreis gut machte, wie Seel nach der Partie festhielt. „Obwohl die Umstellung von jetzt auf gleich passieren musste, war es eine sehr ordentliche Leistung. In der Abwehr ist Roßner sowieso eine Bank.“ Da fiel es auch weniger ins Gewicht, dass der SG-Trainer auf gleich vier A-Jugendliche wegen der U18-Regel verzichten musste – auch Sophia Baumgärtel fehlte (Urlaub). Die aus Reserve reaktivierten Romina Harich, Paula Bretschneider und Lara Ott brachten allesamt die nötige Erfahrung mit, um den Sieg gegen den HC einzufahren.

Beinahe makellose erste Halbzeit

Der Gegner musste ebenfalls ohne viele Langzeitverletzte auskommen. Sulzbach-Rosenberg spielt trotz dessen bisher eine sehr gute Spielzeit, bekam aber in der Münchberger Gymnasiumshalle die Grenzen aufgezeigt – zumindest im ersten Spielabschnitt. Denn die Gastgeberinnen kaschierten ihre Personalnöte von Beginn an besser. Bezeichnenderweise eröffneten mit Carina Hempfling und Roßner auch die am Ende erfolgreichsten SG-Werferinnen an diesem Tag den Torreigen. In der Folge brannten die Seel-Schützlinge ein wahres Feuerwerk ab und spielten eine nahezu fehlerfreie Anfangsphase. Herrliche Spielzüge und wunderschöne Treffer reihten sich nahtlos aneinander und die Abwehr wurde ihrem Namen in nahezu jeder Szene gerecht. Dahinter stand eine gewohnte sichere Jasmin Brugger, die ihren fünften Gegentreffer erst in der 21. Minute kassierte.

Was sollte da noch schieflaufen? Wenn es an einer fast fehlerfreien ersten Halbzeit etwas zu bemängeln gäbe, dann die vielleicht nicht hundertprozentige Chancenverwertung. Doch es gibt eben auch immer die zweite Hälfte und die wartete wie so oft mit Nachlässigkeiten bei der SG auf. Es schlichen sich technische Fehler ein, die Wurfgenauigkeit ging verloren und ein Gegner wurde – nicht zum ersten Mal in dieser Saison – wiederaufgebaut. Die Gäste ihrerseits zeigten, warum sie im vorderen Tabellendrittel zu finden sind und fanden schnell zurück ins Spiel. Wegen der hohen Hypothek aus der ersten Halbzeit liefen sie trotzdem lange einem deutlichen Rückstand hinterher, bevor sie kurz vor Ende der Partie mit einem Dreierpack noch auf 24:21 verkürzen konnten. Auch deshalb, weil die SG-Offensive in den letzten fast vier Minuten nicht ein einziges Mal mehr traf.

SG-Trainer Christopher Seel machte seiner Mannschaft nach Abpfiff trotzdem ein großes Kompliment: „Nach der schwachen Vorstellung gegen Schwabach haben wir vor allem in der ersten Halbzeit nahezu am Limit gespielt. Einzig die Chancenauswertung bleibt für mich ein Ärgernis. Ebenso, dass wir in Halbzeit zwei den Gegner noch einmal so herankommen ließen.“ Den Gästen zollte er ob ihrer Aufholjagd dennoch Respekt. „Besonders hat mich heute aber gefreut, dass wirklich absolut jede Spielerin ihre Momente hatte, egal ob sie kurzfristig dazugeholt wurde oder permanent dabei ist. Alle haben ihren Beitrag zum schlussendlich verdienten Sieg geleistet“, freute sich der Coach.

Kommende Woche steht das Oberfrankenderby in Bayreuth an. Die letzten Auftritte der HaSpo mit zwei Siegen und einer knappen Niederlage in Marktsteft verheißen eine schwierige Auswärtsaufgabe. Seel hofft, dass sich die Ausfallliste wieder verkleinert.

SG Helmrechts/Münchberg:

Brugger, Harich – Hüller (2), Hempfling (7/4), Bär (3), Popp (1), Jakob (3), Roßner (4), Bretschneider (1), Schaber, Neeser (3), Lara Ott.

Schiedsrichter: Sachse/Weis (HG Maintal). – Zuschauer: 130. – Zeitstrafen: 1; 3. – Siebenmeter: 4/4; 3/3. – Spielfilm: 2:0, 4:2, 9:2, 12:4, 14:6, 16:8 (HZ); 18:10, 19:15, 21:16, 23:17, 24:20, 24:21.

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