Haushalt 2022 Zeller Räte uneins über Baumaßnahmen

Harald Judas
Soll auf der Leerfläche des inzwischen abgerissenen Eckhauses Marktplatz 3 2022 ein Ersatzbau entstehen? Der Marktgemeinderat ist sich noch nicht einig und vertagte die Verabschiedung des Haushalts erst einmal. Foto: /Judas

Der Marktgemeinderat vertagt die Verabschiedung des Haushalts. Es herrscht Uneinigkeit um die Frage der Priorisierung. Was ist wichtiger: der Straßenbau oder der Marktplatz 3?

 
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Zell - Obwohl der Haushalt für 2022 im Finanzausschuss vorbesprochen war, konnte sich der Marktgemeinderat nicht auf einen Beschluss über das Zahlenwerk einigen. Vielmehr wurde die Verabschiedung vertagt, weil noch kein abschließender Konsens über die Priorität einzelner Baumaßnahmen besteht.

Die Sitzung leitete für den im Urlaub weilenden Bürgermeister seine Stellvertreterin Monika Jakob. Sie erinnerte daran, dass im Finanzausschuss am vorangegangenen Montag der Haushalt vorberaten wurde. Allerdings sei im Laufe der Woche ein Bewilligungsbescheid für die Maßnahme Marktplatz 3 eingetroffen. Die Maßnahme sei im Investitionsprogramm für die Jahre 2022 und 2023 eingestellt. „Es ist so, dass andere Projekte nach hinten rücken müssen“, erklärte sie. Was nun noch einmal eine Grundsatzdiskussion über die Reihenfolge, in der geplante Maßnahmen durchgeführt werden sollten, auslösten. Zumal auch das Thema Baukostensteigerung den Markt Zell voll getroffen hatte. Insgesamt habe der Planer 234 500 Euro Mehrkosten ermittelt. Investitionen wie die Straßenbaumaßnahme Steinbühl würden so bis 2025 nach hinten rutschen. Ute Spachtholz meinte dazu klar „Wir können uns nicht leisten, dass wir die Steinbühler hängen lassen.“ Sie war dafür, das Grundstück Marktplatz 3 nur notdürftig herzurichten, damit der Bauzaun verschwinden könne. Später schlug sie noch vor, das Areal zu begrünen.

Matthias Bloß (AWB) hingegen warf ein, dass er beim Blick auf das Investitionsprogramm nicht nachvollziehen konnte, warum der Steinbühl überhaupt so weit hinten auf der Liste auftauchte. Er rechnete vor, dass beide Maßnahmen machbar wären. Mit Blick auf den Marktplatz stellte er fest: „Entscheiden wir uns dagegen, ist das Ding gestorben.“ Thomas Rau (SPD) schlug in die gleiche Kerbe. Die Maßnahme am Marktplatz hätte auch Vorbildfunktion für private Maßnahmen. „Ich befürchte, wenn wir die Förderung ausschlagen, wird es nie mehr was.“ Auch Nadja Rudolph (AWB) sprach vom Kernstück des Ortes, wo ein Abwarten keinen Sinn ergebe.

Matthias Fuchs (ÜWG) konnte angesichts der Kostensteigerung hingegen die Argumente nachvollziehen. „Wichtig ist, sich nicht mit einem Projekt zu blockieren.“ Von einer Chance, die man nie mehr kriege, sprach hingegen mit Blick auf Marktplatz 3 Marius Bloß (AWG).

Wenn beide Maßnahmen, Steinbühl und Marktplatz 3, kämen, schätzt Kämmerin Anna-Lena Hösch, komme man um eine Darlehensaufnahme nicht herum.

Doch die Entscheidung blieb. Die Reihenfolge der Maßnahmen soll noch einmal abgestimmt werden. Dazu werde auch der Finanzausschuss noch einmal zusammentreten. Parallel soll geklärt werden, wie die Aufsichtsbehörde zu einer zusätzlichen Darlehensaufnahme steht.

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